Theologie
Späthumanismus und reformierte Konfession
Theologie, Jurisprudenz und Philosophie in Heidelberg an der Wende zum 17. Jahrhundert
Hrsg. v. Christoph Strohm, Joseph S. Freedman u. Herman J. Selderhuis
109,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149042-2
lieferbar
Auch verfügbar als:
Das internationale Symposium, das 2004 in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden stattfand, ging der Frage nach, ob und in welcher Weise konfessionelle Orientierungen am Ende des 16. Jahrhunderts in der Lehre der Philosophie, Jurisprudenz und Theologie an der Universität Heidelberg einen Niederschlag gefunden haben. Gerade die Vorreiterrolle der Kurpfalz mit der Universität Heidelberg bei den Versuchen einer Calvinisierung des Reiches läßt eine verstärkte Wirkung der Konfessionalisierung in den verschiedenen Lebensbereichen vermuten. Der vorläufige Befund ist jedoch widersprüchlich. Bei den Theologen kann man eine klare konfessionelle Abgrenzung feststellen, die sich gegen die sogenannten Gnesiolutheraner und das Luthertum der Konkordienformel, nicht jedoch gegen das melanchthonianisch gesinnte Luthertum richtet. Bei den Philosophen ist das kaum greifbar, wie gerade die ambivalente Haltung zur ramistischen Methode zeigt. Bei den Juristen, die sich in der großen Mehrheit der reformierten Konfession verbunden wissen, lassen sich Aspekte herausarbeiten, die eine scharfe Abgrenzung gegenüber dem »Papismus« deutlich machen. Hingegen wird auf innerprotestantische Abgrenzungen fast völlig verzichtet und vielmehr durchgängig Kritik an dem ärgerlichen »Theologengezänk« formuliert. Insgesamt wird deutlich, wie wenig aussagekräftig die Etiketten »calvinistisch« oder »reformiert« sind. Nicht weniger charakteristisch für das damalige Heidelberger Gelehrtenmilieu ist die tiefe Verbundenheit mit humanistischem Gedankengut sowie die starke Präsenz westeuropäischer Beziehungen und Erfahrungshorizonte.
Cornel A. Zwierlein: Heidelberg und »der Westen« um 1600
Joseph S. Freedman: The Influence of Petrus Ramus in Heidelberg from 1572 through the Early Seventeenth Century
Don R. Sinnema: Johann Jungnitz on the Use of Aristotelian Logic in Theology
Günter Frank: Ethik bei Viktorin Strigel und Abraham Scultetus
Kees Meerhoff: Bartholomew Keckermann and the Anti-Ramist Tradition at Heidelberg
Willem van 't Spijker: Heidelberger Gutachten in Sachen Vorstius
Herman J. Selderhuis: Das Recht Gottes. Der Beitrag der Heidelberger Theologen zu der Debatte über die Prädestination
Theodor Mahlmann: Die Prädestinationslehre Georg Sohns (1551–1589) juristisch gelesen
Detlef Döring: Samuel Pufendorf und die Heidelberger Universität in der Mitte des 17. Jahrhunderts
Christoph Strohm: Weltanschaulich-konfessionelle Aspekte im Werk Heidelberger Juristen
Inhaltsübersicht
Eike Wolgast: Geistiges Profil und politische Ziele des Heidelberger SpäthumanismusCornel A. Zwierlein: Heidelberg und »der Westen« um 1600
Joseph S. Freedman: The Influence of Petrus Ramus in Heidelberg from 1572 through the Early Seventeenth Century
Don R. Sinnema: Johann Jungnitz on the Use of Aristotelian Logic in Theology
Günter Frank: Ethik bei Viktorin Strigel und Abraham Scultetus
Kees Meerhoff: Bartholomew Keckermann and the Anti-Ramist Tradition at Heidelberg
Willem van 't Spijker: Heidelberger Gutachten in Sachen Vorstius
Herman J. Selderhuis: Das Recht Gottes. Der Beitrag der Heidelberger Theologen zu der Debatte über die Prädestination
Theodor Mahlmann: Die Prädestinationslehre Georg Sohns (1551–1589) juristisch gelesen
Detlef Döring: Samuel Pufendorf und die Heidelberger Universität in der Mitte des 17. Jahrhunderts
Christoph Strohm: Weltanschaulich-konfessionelle Aspekte im Werk Heidelberger Juristen