Rechtswissenschaft

Der offene Bundesstaat

Studien zur auswärtigen Gewalt und zur Völkerrechtssubjektivität bundesstaatlicher Teilstaaten in Europa

2007. XVII, 495 Seiten.

Jus Publicum 161

139,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149218-1
lieferbar
Auch verfügbar als:
Bardo Fassbender entwickelt auf verfassungsrechtlicher, völkerrechtlicher und staatstheoretischer Grundlage den Typus des »offenen Bundesstaats« europäischer Prägung. Diesen sieht er durch eine Öffnung gegenüber der Völkerrechtsgemeinschaft gekennzeichnet, indem seine Teil- oder Gliedstaaten – wie die deutschen und österreichischen Länder oder die schweizerischen Kantone – eigene völkerrechtliche Beziehungen zu auswärtigen Staaten und anderen Völkerrechtssubjekten unterhalten können.
Bardo Fassbender entwickelt den Typus des »offenen Bundesstaats« europäischer Prägung. Diesen sieht er durch eine Öffnung gegenüber der Völkerrechtsgemeinschaft gekennzeichnet, indem seine Teil- oder Gliedstaaten eigene völkerrechtliche Beziehungen zu auswärtigen Staaten und anderen Völkerrechtssubjekten unterhalten können. Er untersucht insbesondere die auswärtige Gewalt und die Völkerrechtsfähigkeit der bundesstaatlichen Teilstaaten und die Bedeutung einer solchen Rechtsstellung für die von Umbrüchen und Widersprüchen geprägte internationale Ordnung der Gegenwart. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der deutsche Bundesstaat von 1867/71, 1919 und 1949, doch finden in vergleichender Analyse auch andere europäische Bundes- und dezentralisierte Staaten, die Europäische Union und – im Kontrast – die USA Beachtung. In den Grenzen seines Themas zeichnet der Autor die großen Linien der deutschen und ausländischen Rechtsentwicklung seit dem siebzehnten Jahrhundert nach, begnügt sich dabei aber nicht mit einem nur grob gezeichneten Bild, sondern dringt dort, wo es angezeigt erscheint, unter Auswertung der historischen Quellen auch in die Einzelheiten von Recht und Verfassungspolitik ein. Auf dieser Grundlage trägt er auch zur Lösung dogmatischer Probleme des geltenden deutschen Verfassungsrechts bei, insbesondere der Frage, ob sich das völkerrechtliche Vertragschließungsrecht des Bundes auch auf den Bereich der ausschließlichen Gesetzgebung der Länder erstreckt.
Inhaltsübersicht
Einleitung
1. Kapitel:Der offene Bundesstaat in Europa
2. Kapitel:Die Grundlegung der Völkerrechtsfähigkeit der deutschen Länder im Zeitalter der Gründung des Deutschen Reiches (1866–1871)
3. Kapitel:Der Weg zum Bundesstaat: Auswärtige Hoheitsrechte der deutschen Territorien und Einzelstaaten vor der Reichsgründung
4. Kapitel:Die »Blütezeit«: Auswärtige Hoheitsrechte der Einzelstaaten und Bundesstaatsdogmatik im Kaiserreich
5. Kapitel:Demokratisierung und Unitarisierung: Die auswärtige Gewalt der Länder unter der Weimarer Reichsverfassung
6. Kapitel:Auswärtige Beziehungen im offenen Verfassungsstaat: Die auswärtige Gewalt der Länder der Bundesrepublik Deutschland
7. Kapitel:Stabilität versus Pluralität? Der offene Bundesstaat in der Völkerrechtsordnung der Gegenwart
Schlußbetrachtung:Zukunftsperspektiven – Ein Versuch
Quellen- und Literaturverzeichnis
Sach- und Personenregister
Personen

Keine aktuellen Daten verfügbar.
Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Juristenzeitung — 2009, 96 (Georg-B. Oschatz)
In: American Journal of Internat. Law — 2008, 211–213 (Detlev F. Vagts)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2009, 1021–1022
In: Zeitschr.f.Neuere Rechtsgeschichte — 2009, 142–143 (Gernot Sydow)
In: FAZ – Politische Bücher — 23. Juli 2008, 7 (Christian Hillgruber)
In: Portal für Politikwissenschaft (pw-portal.de) — www.zpol.de (25.02.2008)
In: Historische Zeitschrift — 2011, 533–534 (Daniel Hildebrand)