Altertumswissenschaft

Autoren in religiösen literarischen Texten der späthellenistischen und der frühkaiserzeitlichen Welt

Zwölf Fallstudien
Hrsg. v. Eve-Marie Becker u. Jörg Rüpke

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Welche Formen und Veränderung von Autorkonzepten gab es speziell in religiösen Texten griechisch-römischer, frühjüdischer und frühchristlicher Provenienz im antiken Mittelmeerraum? Die in diesem Band im Rahmen der antiken Religionsgeschichte erprobte Autorforschung, die literarische Texte als auktorial verantwortete »religiöse Texte« wahrnimmt, ermöglicht wertvolle Einsichten in die Erzeugung von religiösem Wissen und in die individuelle literarische Tätigkeit von »religiösen« Akteuren.
Die Beiträger und Beiträgerinnen dieses Bandes fragen nach den Formen und der Veränderung von Autorkonzepten speziell in religiösen Texten griechisch-römischer, frühjüdischer und frühchristlicher Provenienz im antiken Mittelmeerraum. In zwölf Fallstudien, die zeit- und literaturgeschichtlich von Ben Sira bis zu Tertullian reichen, werden die Vorstellungen von individueller Produktion von und Verantwortung für literarische Texte und die Selbstinszenierung des Verfassers als eines orthonym, anonym oder pseudepigraph tätigen Autors untersucht. Der Autor sieht sich zugleich als religiöser Akteur. So stellt sich die Frage: Was können wir über einen antiken literarisch wie religiös ambitionierten Autor und sein Selbstverständnis in Erfahrung bringen? Die in diesem Band im Rahmen der antiken Religionsgeschichte erprobte Autorforschung, die literarische Texte als auktorial geformte »religiöse Texte« wahrnimmt, ermöglicht zugleich wertvolle Einsichten in die Erzeugung von religiösem Wissen und in die individuelle literarische Tätigkeit von »religiösen« Akteuren.
Inhaltsübersicht
Eve-Marie Becker/Jörg Rüpke: Autor, Autorschaft und Autorrolle in religiösen literarischen Texten. Zur Betrachtung antiker Autorenkonzeptionen – zugleich eine Einleitung in den vorliegenden Band – Oda Wischmeyer: Jesus ben Sira als erster frühjüdischer Autor – Gesine Manuwald: Die 'religiöse Stimme' Ciceros – Ulrike Egelhaaf-Gaiser: Im Schutz der Musen und des Bacchus. Die biographische Gottesnähe des Exildichters Ovid (trist. 4,10; 5,3) – Maren Niehoff: Philo and Josephus fashion themselves as religious Authors in Rome – Eve-Marie Becker: Paulus als doulos in Röm 1,1 und Phil 1,1. Die epistolare Selbstbezeichnung als Argument – Jan Willem van Henten: Josephus as Narrator – Jan Dochhorn: Die Konstruktion von Autorschaft in der Apokalypse – mit einem Seitenblick auf das Corpus Johanneum – Jörg Rüpke: Der Hirte des Hermas. Autorenprofil und Textstrategien eines Visionärs des zweiten Jahrhunderts n. Chr. – Georgia Petridou: The Curious Case of Aelius Aristides. The Author as Sufferer and Illness as »Individualizing Motif« – Dorothee Elm von der Osten: Die Masken des Lukian. Auf der Suche nach der (religiösen) Stimme des Autors – Markus Vinzent: Tertullian. The Rhetor's Voice in his Prefaces – Barbara Aland: Gnostische Autoren als Verfasser von religiösen Texten. Zur Beziehung von platonischer und gnostischer Denk- und Redeweise
Personen

Eve-Marie Becker Geboren 1972; 2001 Dr. theol.; 2004 Habilitation; 2006–18 Professorin für neutestamentliche Exegese an der Universität Aarhus/Dänemark; 2016–17 Distinguished Visiting Professor of New Testament an der Emory University in Atlanta/USA; seit 2018 Professorin für Neues Testament an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
https://orcid.org/0000-0002-0398-6448

Jörg Rüpke Born 1962; permanent fellow in Religious Studies at the Max Weber Centre for Advanced Cultural and Social Studies at the University of Erfurt and co-director of the International research group »Religion and Urbanity: Reciprocal Formations.«
https://orcid.org/0000-0002-4173-9587

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologische Literaturzeitung — 144 (2019), S. 866–868 (Armin D. Baum)
In: Old Testament Abstracts — 43 (2020), S. 243 (C.T.B.)