Theologie

Christoph Strohm

Calvinismus und Recht

Weltanschaulich-konfessionelle Aspekte im Werk reformierter Juristen in der Frühen Neuzeit

139,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149581-6
lieferbar
Auch verfügbar als:
Die jüngere Historiographie hat die gleichermaßen modernisierenden Wirkungen der lutherischen, reformierten und katholischen Konfession herausgestellt. Christoph Strohm erörtert, in welcher spezifischen Weise sich die konfessionelle Orientierung auf das Werk reformierter Juristen ausgewirkt hat.
In welcher Weise hat sich die konfessionelle Orientierung auf das Werk gelehrter Juristen in der Frühen Neuzeit ausgewirkt? Christoph Strohm erörtert dies am Beispiel reformierter Juristen, ohne daß er jedoch auf die Analyse des Werkes katholischer und lutherischer Juristen verzichtet. Die neuere Forschung zur Konfessionalisierung hat die den drei Konfessionen gemeinsamen, modernisierenden Wirkungen herausgearbeitet. Der Autor erläutert darüber hinaus, welche der klassischen calvinistisch-reformierten Lehren bei reformierten Juristen der Universitäten Heidelberg, Basel, Marburg und der Hohen Schule Herborn rezipiert wurden und dann auch Auswirkungen auf die Rechtslehre hatten. Dies wird am Beitrag reformierter Juristen zur entstehenden Diskussion des Ius publicum exemplarisch untersucht. Es zeigt sich, daß die Unterschiede zwischen reformierten und lutherischen Juristen hier zu vernachlässigen sind. Hingegen ist der Unterschied zu den katholischen Juristen, die sich der jesuitisch-tridentinischen Konfessionalisierung nicht entzogen, signifikant. Von deren weltanschaulich-konfessionellen Grundentscheidungen her erschien zum Beispiel die Annahme einer weitgehenden Regelungskompetenz der weltlichen Obrigkeit in Religionsfragen nicht möglich, was aber ein wichtiges Element der Debatte de iure publico war. Entsprechend gering ist der Anteil katholischer Juristen an der Etablierung des Ius publicum im Reich. Auch die Entfaltung des Zivilrechts erfolgte überwiegend an den protestantischen Universitäten des Reiches, während es an den jesuitisch geprägten Ausbildungsstätten lange Zeit im Schatten der Moraltheologie und des kanonischen Rechts blieb.
Personen

Christoph Strohm Geboren 1958; 1978–83 Studium der Ev. Theologie und Geschichte; 1987 Dr. theol.; 1995 Habilitation; o. Professor für Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg, o. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Leiter der Forschungsstelle »Theologenbriefwechsel im deutschen Südwesten 1550–1620« der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
https://orcid.org/0000-0003-3205-5519

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Juristenzeitung — 2010, 1174
In: Verkündigung u. Forschung — 57 (2012), S. 64–72 (Stefan Ehrenpreis)
In: Rechtsgeschichte — 2009, 196–198 (Michael Stolleis)
In: Deutsches Pfarrerblatt — 109 (2009), S. 663
In: Sehepunkte — http://www.sehepunkte.de/2009/09/15310.html (16.09.2009) (Lucia Bianchin)
In: Historische Zeitschrift — 289 (2009), S. 763–765 (Cornel Zwierlein)
In: Zeitschr.f.Neuere Rechtsgeschichte — 2011, 94–96 (Ralf Frassek)
In: Theologische Literaturzeitung — 135 (2010), S. 565–567 (Heinrich de Wall)
In: Reformierte Presse — 2009, Nr. 27, S. 9 (Peter Opitz)
In: Nederlands Dagblad — 19. September 2008, S. 4 (Beilage) (Herman J. Selderhuis)
In: Zeitschr. f. Evang. Kirchenrecht — 2009, 380–384 (Arno Schilberg)
In: De processibus matrimonialibus — 17/18 (2010/11), S. 807–808 (Burkhard Neumann)
In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung G — 2009, 707–708 + 2011, 692–696 (Robert von Friedeburg/Steffen Schlinker)
In: Neue Zürcher Zeitung — 24. September 2008, S. 46 (Friedrich W. Graf)
In: — 2009, Nr. 9, S. 30 (Rahel Cerná-Willi)
In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht — 60 (2009), S. 447–448 (Heinz Schilling)