Vierundzwanzig international renommierte Theologen und Religionsphilosophen stellen sich der Aufgabe, Gott zu denken - eine Aufgabe, die das wissenschaftliche Werk Ingolf U. Dalferths wie ein roter Faden durchzieht. Die überwiegend systematischen, aber auch historischen, exegetischen, praktisch-theologischen und psychoanalytischen Beiträge dokumentieren das gegenwärtige Nachdenken über das Zentrum des christlichen Glaubens in einer Vielfalt von Konzeptionen und akademischen Traditionen.
Gott zu denken, ist die zentrale Aufgabe der Theologie und die vornehmste der Religionsphilosophie. Wie kaum ein anderer Theologe und Religionsphilosoph hat sich Ingolf U. Dalferth dieser Aufgabe gewidmet und dafür die aktuellen Paradigmen philosophischer und theologischer Theoriebildung fruchtbar gemacht. Gott, an den Menschen glauben und auf den sie ihre Hoffnung setzen, kommt dem Denken als Erstes und Letztes in den Blick, als Anfang, der noch kein Ende gefunden hat, und als Ende, das alles neu macht.
Die vierundzwanzig Studien dieser Festschrift nehmen Dalferths Beiträge auf, indem sie je auf ihre Weise Gott nachdenken. Der Reichtum der von ihnen diskutierten Fragestellungen, die Pluralität der Antworten und die Vielfalt der religionsphilosophischen und theologischen Perspektiven bekräftigen die Denkwürdigkeit Gottes.
Inhaltsübersicht:
Hans-Peter Großhans/Michael Moxter/Philipp Stoellger: Vorwort -
Hans-Christoph Askani: Ist die »Ohnmacht Gottes« eine theologische Lösung? -
Stefan Berg: Ärgernis und Torheit. Jesus Christus als Ereignis der Störung der Unterscheidung von Gott und Mensch -
Brigitte Boothe: Warten, Wünschen, Hoffen. Ein psychoanalytischer Rundgang -
Pierre Bühler: Gott denken - immer nur gebrochen. Fragmentarische Überlegungen zu Blaise Pascals Pensées -
Jörg Dierken: Selbstkonstruktion des Absoluten und Spannungen im System. Hegels Systemkonzept im Werden -
Thomas Erne: »Theodizee goes Hollywood«.
Bruce Allmächtig und die Popularisierung der Theodizee im Block-Buster Format -
Elisabeth Gräb-Schmidt: In Tempus Praesens: Die Zeit als Horizont von Sein -
Hans-Peter Großhans: Das Apriori in der evangelischen Theologie -
Eric E. Hall: Eternal Contingency -
Eberhard Herrmann: Begriffliche Voraussetzungen verantwortlicher Rede über Gott in einer pluralistischen Gesellschaft - ein philosophischer Essay -
Rebekka Alexandra Klein: Gottes Verheißung - Abgrund des Glaubens. Ein Versuch über Theologie als Subversion Gottes -
Simo Knuuttila: Realism in Coakley, Dalferth and Early Christian Mysticism -
Dietrich Korsch: An Gott denken. Eine theologische Meditation -
Christof Landmesser: Mit Paulus Gott denken -
Jean-Luc Marion: Remarques sur l'utilité en théologie de la phénoménologie -
Anselm K. Min: How
Not to Think God: Aquinian Reflections on the Coherence of Panentheism -
Michael Moxter: Gott in Differenzgedanken gefasst -
Hartmut von Sass: Hoffnung, mit Optimismus! -
Stephan Schaede: Lebt Gott? -
Konrad Schmid: Gott denken, ohne ihn zu nennen. Einige nichtexplizite Denkformen alttestamentlicher Theologie -
Philipp Stoellger: Gott als Medium und der Traum der Gottunmittelbarkeit -
Eleonore Stump: Atonement and Sacrifice -
Hans Weder: Konturen der Kreativität. Gott denken - im Anschluss an Paulus -
Claudia Welz: Das Gebet als Schlüssel zur Gotteserkenntnis? Anselm von Canterburys Proslogion