Theologie

»Das Paradies ist ein Hörsaal für die Seelen«

Institutionen religiöser Bildung in historischer Perspektive
Hrsg. v. Peter Gemeinhardt u. Ilinca Tanaseanu-Döbler

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ISBN 978-3-16-155913-6
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Bildung und Religion hängen in Kulturen der Antike und des Mittelalters eng zusammen – aber wie? Wer sind die Akteure in diesem Feld, und in welchen Institutionen wird religiöse Bildung vermittelt? Zu diesem Spannungsfeld vereint der vorliegende Band methodologische Überlegungen und Fallstudien.
Religionskulturen der Antike und des Mittelalters sind eng mit dem Bildungsthema verknüpft – in ganz unterschiedlicher Weise. Wie hängen Bildung und Religion zusammen, welche Bildungsgüter und -wege gelten aus religiöser Sicht als erstrebenswert (oder auch als gefährlich), und wer sind die Akteure in diesem Feld? Diesen und verwandten Fragen widmet sich dieser interdisziplinäre Sammelband mit besonderem Augenmerk auf den institutionellen Zusammenhängen, in denen religiöse Bildung vermittelt und reflektiert wurde. Neben methodologischen Überlegungen werden Fallstudien vom klassischen Griechenland über das spätantike Judentum und Christentum bis zum lateinischen Mittelalter und zum klassischen Islam vorgestellt. Die Beiträge bieten damit ein facettenreiches Bild verschiedener Konstellationen von Bildung und Religion, das zu weiteren vergleichenden Forschungen einlädt.
Inhaltsübersicht
Peter Gemeinhardt/Ilinca Tanaseanu-Döbler: Vorwort – Peter Gemeinhardt: »Das Paradies ist ein Hörsaal für die Seelen.« Institutionen religiöser Bildung in interdisziplinärer Perspektive – Tanja Scheer: Griechische Heiligtümer als Vermittler religiösen Wissens? Das Orakel von Delphi – Reinhard Kratz: Religiöse Bildung im Alten Testament und in den Texten vom Toten Meer – Elisabetta Abate: »Woher wissen wir, dass die Ehre seines Schülers einem Menschen lieb wie er selbst sein soll?« Zur religiösen Unterweisung im frühen rabbinischen Judentum – Peter von Möllendorff: »Dieser ans Kreuz geschlagene Sophist«. Vom Umgang mit religiösen Erweckern bei Lukian – Ilinca Tanaseanu-Döbler: »Damit die Nachfolge Platons unverfälscht und rein bewahrt werde«. Religiöse Bildung und Institutionalität in spätantiken Philosophenschulen – Balbina Bäbler: Für Christen und Heiden, Männer und Frauen: Origenes' Bibliotheks- und Lehrinstitut in Caesarea – Peter Gemeinhardt/Tobias Georges: Vom philosophischen Schulbetrieb zum kirchlichen Katechumenat: Institutionalisierungen religiöser Bildung im spätantiken Christentum – Maria Munkholt Christensen/Irene Salvo: Die Familie als Ort der religiösen Bildung: Das antike Athen und das spätantike Christentum – Dmitrij Bumazhnov: Zwischen Schule und Schweigen: Der hl. Isaak von Ninive und die ostsyrischen »Schulphilosophen« – Susanne Talabardon: LernOrte im spätantiken Judentum – Sebastian Günther: »Nur Wissen, das durch Lehre lebendig wird, sichert den Eingang ins Paradies.« Die Madrasa als höhere Bildungseinrichtung im mittelalterlichen Islam – Heinz Halm: Al-Azhar und Dār al-ʿilm. Forschungs- und Lehranstalten der Fatimiden in Kairo – Gert Melville: Ist religiöse Bildung institutionalisierbar? Beobachtungen zu klösterlichen Befunden des Mittelalters – Peter Gemeinhardt/Ilinca Tanaseanu-Döbler: Nachwort
Personen

Peter Gemeinhardt Geboren 1970; 1990–96 Studium der Ev. Theologie an den Universitäten Marburg und Göttingen; 2001 Promotion zum Dr. theol. an der Philipps-Universität Marburg; 2003 Ordination zum Pfarrer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck; 2006 Habilitation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; seit 2007 Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen; 2015–20 Sprecher des Sonderforschungsbereichs »Bildung und Religion«; 2021–23 Dekan der Theologischen Fakultät.
https://orcid.org/0000-0003-3879-0397

Ilinca Tanaseanu-Döbler Geboren 1979; seit 2015 Professorin für Religionswissenschaft – Schwerpunkt Europäische Religionsgeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.

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