Theologie

Ute Lotz-Heumann

Die doppelte Konfessionalisierung in Irland

Konflikt und Koexistenz im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

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Leinen
ISBN 978-3-16-147429-3
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Welche konfessionellen Ursprünge liegen dem heute noch bestehenden Nordirland-Konflikt zugrunde? Wie haben sich diese verschoben, warum wurden sie nicht überwunden? Ute Lotz-Heumann untersucht dazu die frühneuzeitlichen Strukturen in der irischen Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.
Ute Lotz-Heumann untersucht die irische Geschichte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus dem Blickwinkel der Konfessionalisierung. In Irland stieß seit dem späten 16. Jahrhundert eine von der protestantischen Staatskirche und dem englischen Staat getragene 'Konfessionalisierung von oben' auf eine von den gälischen und altenglischen Eliten und der katholischen Untergrundkirche getragene 'Konfessionalisierung von unten'. Diese doppelte Konfessionalisierung Irlands hatte zur Folge, daß zwei Konfessionalisierungsprozesse in einem politischen Raum aufeinander trafen und gewissermaßen aneinander scheiterten. Die irische Geschichte der ersten Hälfte der Frühen Neuzeit verlief infolge dessen zwischen den beiden Polen 'Konflikt' und 'Koexistenz'.
Zuerst untersucht und periodisiert Ute Lotz-Heumann die Wechselwirkung zwischen den Konfessionsbildungen und dem von England an Irland herangetragenen Staatsbildungsprozeß, der in Kolonialisierung umschlug. Anschließend erörtert sie den Prozeß der doppelten Konfessionalisierung anhand der folgenden Teilbereiche: Identität, Sprache, Propaganda und Geschichtsschreibung – Multiplikatoren und soziale Netzwerke – Erziehung, Bildung und Bildungsinstitutionen – Konfessionsbildung und Disziplinierung in einer konfessionellen Konkurrenzsituation.
Personen

Ute Lotz-Heumann Geboren 1966; Studium der Geschichte und Anglistik in Gießen und Schottland; 1999 Promotion; 2000–07 wiss. Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit der Humboldt-Universität zu Berlin; 2010 Habilitation; seit 2008 Inhaberin des Heiko A. Oberman Chair an der Division for Late Medieval and Reformation Studies der University of Arizona; seit 2017 Direktorin der Division for Late Medieval and Reformation Studies.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Das Historisch-Politische Buch — Jg.48 (2001) H.6, S. 642
In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht — Jg.53 (2002), H.10, S.628f (Heinz Schilling)
In: Archiv für Reformationsgeschichte — Jg.32 (2003), S.164
In: Nederlands Dagblad — Jg.57, 17.3.2001 (H.J. Selderhuis)
In: Journal of Ecclesiastical History — Jg.53 (2002), H.3, S. 607f (Steven G. Ellis)
In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — Bd.29 (2002), H.2, S. 300ff (Ronald G. Asch)
In: Zeitschr. f. Kirchengeschichte — Bd.115 (2004), H.1–2, S.271f (Harm Klueting)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.128 (2003), H.9, Sp.898ff (Martin Ohst)