Theologie

Die ikonoklastische Synode von Hiereia 754

Text, Übersetzung und Kommentar ihres Horos
Hrsg. v. Torsten Krannich, Christoph Schubert u. Claudia Sode
Mit einem Beitr. zur Epistula ad Constantian des Eusebius v. Caesarea v. A. von Stockhausen

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ISBN 978-3-16-158648-4
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Erstmals wird hier einer der bedeutendsten Texte des byzantinischen Bilderstreites vollständig ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Im Bilderstreit ging es um die Frage, ob Bilder von Jesus Christus und den Heiligen angefertigt und verehrt werden dürfen. Die Lehrdefinition (Horos) der Synode von 754 n.Chr. lehnt dieses entschieden ab und wurde deshalb von der späteren Theologie als Irrlehre verworfen.
Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar ihres Horos, besorgt von Torsten Krannich, Christoph Schubert und Claudia Sode, nebst einem Beitrag zur Epistula ad Constantiam des Eusebius von Cäsarea von Annette von Stockhausen

Seit dem 7. Jahrhundert gewannen Bilder von Christus, Maria und den Heiligen als Träger wunderwirkender Eigenschaften und als Objekte der Verehrung immer größere Bedeutung. Dagegen regte sich im 8. Jahrhundert, gelenkt und gefördert von den byzantinischen Kaisern Leo III., Konstantin V. und Leo IV., zunehmend Widerstand: Die wahre Verehrung Christi sei die Verehrung im Geist und in der Wahrheit (Joh. 4, 23f.), nicht in Bildern. Um die bilderkritische Lehre reichsweit durchzusetzen, veranstaltete Konstantin V. im Jahre 754 eine Synode in Hiereia / Konstantinopel. Sie gilt als einer der Höhepunkte des byzantinischen Bilderstreits. Ihr Horos (Lehrdefinition) verwirft den Bilderkult und setzt den Entwurf einer neuen, kritischen Bildertheologie dagegen. Es sollten nur drei Jahrzehnte vergehen, bis ein neues Konzil (Nizäa 787 n.Chr.) die Beschlüsse von 754 aufhob und den Bilderkult zur verbindlichen Lehre erklärte.
Der Horos der Synode von 754 ist das einzige zusammenhängende Dokument, das über die Lehre der sogenannten Ikonoklasten Auskunft gibt. Der Text des Horros wurde im Rahmen der sechsten Sitzungseinheit des Konzils von Nizäa (787 n. Chr.) verlesen und anschließend widerlegt. In dem vorliegenden Studienbuch wird er erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Einleitung und Kommentar ordnen den Text in den historischen Zusammenhang und in die theologischen Fragestellungen der Zeit ein und erläutern die christologischen Grundlagen der Debatte.
Personen

Torsten Krannich Geboren 1971; Studium der ev. Theologie in Berlin und Jena; 2001–2003 Mitglied des Graduiertenkollegs »Leitbilder der Spätantike« an der Universität Jena; 2004 Promotion; seit 2003 Vikar in Rudersberg-Steinenberg.

Christoph Schubert Geboren 1970; Studium der Klassischen und Mittellateinischen Philologie und Französisch in Erlangen und Paris; 1998 Promotion; zur Zeit wissenschaftlicher Assistent am Institut für Alte Sprachen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Claudia Sode Geboren 1969; Studium der Byzantinistik und Klassischen Philologie in Jena, Berlin und Thessaloniki; 2000 Promotion; zur Zeit Habilitationsförderung durch das Land Thüringen.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Sobornost — Vol.26 (2004), H.1, S. 103ff (Andrew Louth)
In: Kirche und Kunst — 2003, H.1, S. 18f (Stefan Michel)
In: Revue des Etudes Byzantines — Jg.62 (2004), S.297f (Vassa Conticello)
In: Zeitschr.f.Antikes Christentum — 9 (2005), S. 177–178 (Heinz Ohme)
In: Jahrbuch d.österr. Byzantinistik — Bd.54 (2004), S.307f (Juan S. Codoner)
In: Irenikon — Vol.76 (2003), H.2–3, S.450f (U.Z.)
In: Byzantinische Zeitschrift — Bd.97 (2004), H.1, S.216ff (Friedhelm Winkelmann)
In: Jahrbuch f.Antike und Christentum — 50 (2007), S. 239–241 (Johannes B. Uphus)
In: Cristianesimo nella storia — 27 (2006), S. 670–673 (V.A. Baranov)