Theologie

Wolfgang Simon

Die Messopfertheologie Martin Luthers

Voraussetzungen, Genese, Gestalt und Rezeption

174,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147833-8
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Die Religion kehrt wieder und mit ihr Kult und Opfer. Was steckt hinter diesen archaisch anmutenden Vorstellungen? Wolfgang Simon untersucht die Entwicklung des 'Meßopfers' von der Alten Kirche bis zu Luther und dessen ersten Lesern. Warum war für die einen das Opfer das Zentrum ihres Glaubens, für die andern aber schlimmste Abgötterei?
Im Phänomen des Meßopfers liegt der Nerv eines Zeitalters offen, da es sich dabei um ein religiöses Ritual von großer Bedeutung für das Selbstverständnis und das Denken der spätmittelalterlichen Gesellschaft handelt. Deshalb lassen sich an seinem Beispiel Bruch und Kontinuität Martin Luthers mit dem Spätmittelalter beispielhaft illustrieren. Wolfgang Simon beleuchtet den theologischen und religionsgeschichtlichen Hintergrund des Meßopfers und zeigt, wie Luther sein eigenes Konzept von Sakrament und Opfer entwickelt hat.
Warum nannte Luther das, was man allgemein als Opfer bezeichnet, »schlimmste Abgötterei«? Welche Auswirkungen hatte seine Meßtheologie auf das alltägliche Leben? Wie nahmen die Pfarrer und Prediger in den Städten seine Ideen auf und wie paßten sie diese ihren Bedürfnissen an? Warum kritisierte Luther Karlstadts Reformen in Wittenberg? Inwieweit war die Reformation ein von Luther angestoßenes Ereignis?
Wolfgang Simon geht diesen Fragen nach und sucht dabei eine strikt historisch-diachrone mit einer systematisch-synchronen Methode zu verbinden. Er leistet einen Beitrag zur Mentalitätsgeschichte von Spätmittelalter und Früher Neuzeit, zu einer Soziologie der Reformation, zur Diskussion um das Phänomen Reformation (insbesondere Luthers Verhältnis zur Reformation), zur systematischen Liturgiewissenschaft und zum Ökumenischen Dialog.
Die selbständig lesbare Analyse von zentralen Einzelschriften der Theologie Martin Luthers, die Zusammenfassungen am Ende jedes Paragraphen und die Abschlußthesen sind geeignet, in grundlegende Zusammenhänge von Luthers Theologie einzuführen.
Der Band wurde mit dem Staedtler Promotionspreis der Universität Erlangen 2001 und dem Martin-Luther-Preis für den akademischen Nachwuchs 2002 ausgezeichnet.
Personen

Wolfgang Simon Geboren 1967; 1989–1996 Studium der Fächer Latein, Geschichte, Theologie und christliche Publizistik in Erlangen und Heidelberg; 1996 Examen; 1996–2000 Stipendiat der Universität Erlangen und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern; seit 2000 Vikariat; 2001 Promotion.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologische Literaturzeitung — Jg.130 (2005), H.10, S.1089ff (Siegfried Bräuer)
In: Christ und Welt — 24.April 2003 (Friedrich Seven)
In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — Vol. 84 (2004), H.3 (M. Arnold)
In: Lutherjahrbuch — Jg.71 (2004), S.291f (Helmar Junghans)
In: Dansk Teologisk Tidsskrift — Jg.67 (2004), H.1, S.72ff (Bo Kristian Holm)
In: Archiv für Reformationsgeschichte — Jg.32 (2003), S.25f
In: Vuosikirja Arsskrift — 97 (2007), S. 258–260 (Otfried Czaika)
In: Verkündigung u. Forschung — 56 (2011), S. 62–78 (Philipp Stoellger)
In: Nederlands Dagblad — 4.April 2003, S.7 (Prof.H.J.Selderhuis)
In: Zeitzeichen — Jg.4 (2003), H.5, S. 62f (Friedrich Seven)
In: Lutheran Quarterly — Vol.18 (2004), H.4, S.490ff (Gregory Walter)
In: Theological Studies — Vol.65 (2004), H.2, S.396f (Jared Wicks)
In: Irenikon — 79 (2006), S. 465–467
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 45 (2006), S. 153–154 (Jörg Neijenhuis)
In: Estudio Agustiniano — Jg.41 (2006), H.1, S.138f (P. Pandimakil)
In: Lutherische Theologie und Kirche — Jg.27 (2003), H.3, S. 161f (Volker Stolle)
In: Luther — 2009, 125–126 (Reinhard Schwarz)