Theologie

Gudrun Litz

Die reformatorische Bilderfrage in den schwäbischen Reichsstädten

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Leinen
ISBN 978-3-16-149124-5
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Die Diskussion um rechten Gebrauch oder Mißbrauch des Kultbildes sorgte im Reformationszeitalter für Aufsehen. Gudrun Litz hinterfragt den Kampf gegen die 'Götzen' in den schwäbischen Reichsstädten und ihren Territorien nach dem Zusammenspiel allgemein-politischer, spezifisch-innerstädtischer, obrigkeitlicher, theologisch-frömmigkeitsgeschichtlicher und persönlicher Gründe und schildert die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten.
Die Diskussion um die Bedeutung des Kultbildes erregte im Reformationszeitalter die Gemüter. Anhand von zwölf Fallstudien zu schwäbischen Reichsstädten und ihren – in der bisherigen Forschung meist vernachlässigten – Landgebieten untersucht Gudrun Litz, welche allgemein-politischen, spezifisch-innerstädtischen, obrigkeitlichen, theologisch-frömmigkeitsgeschichtlichen und persönlichen Faktoren Einfluß nahmen und die praktizierten Lösungsformen bestimmten. Eine besonders kritische Sorgfalt widmet sie dabei den schriftlichen Quellen, v. a. der in den städtischen, kirchlichen und privaten Archiven erhaltenen Überlieferung. Darüber hinaus spielt aber auch die materielle Kultur der noch erhaltenen Bildwerke eine wichtige Rolle, können doch die Schicksale der nicht oder erst später zerstörten Kultobjekte Hinweise auf Fragen der genauen Vorgänge in den Städten und Territorien sowie auf ihre Weiter-, Um- und Nichtnutzung liefern. Bestätigt die quantitative Häufigkeit der Vorfälle gegen sakrale Kunstwerke den Eindruck einer 'Bildersturmlandschaft', zeigt sich – trotz der überlieferungsbedingten Schwierigkeiten – bei der Auswertung ein heterogenes Bild. Blieben auch wirkliche 'Bilderstürme' die Ausnahme, kennzeichnen die häufig zu beobachtenden Aktionen einzelner Personen oder kleiner Gruppen gegen ein Bildwerk, die sog. Bilderfrevel, den gesamten Untersuchungszeitraum. Die charakteristischste Form des Kampfes gegen die 'Götzen' in den schwäbischen Reichsstädten ist jedoch die von der städtischen Obrigkeit ver- und geordnete Entfernung der Bilder aus den Gotteshäusern, seltener die Ablehnung solcher Entfernungen.
Personen

Gudrun Litz Geboren 1967; Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte, Buchwissenschaften, Kunstgeschichte und ev. Theologie in Erlangen, Berlin und Göttingen; 2006 Promotion; z. Zt. wiss. Mitarbeiterin an der Theol. Fakultät der Universität Erlangen und an der Theol. Fakultät der Universität Jena.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 56 (2008), S. 473–474 (Adolf Laminski)
In: Sehepunkte — 7 (2007), Nr. 10 (Thomas Packeiser)
In: Zeitschr.f.Württ.Landesgeschichte — 67 (2008), S. 598–600 (Tilman Schröder)
In: Rottenburger Jahrbuch f. KirchenG — 27 (2008), S. 327328 (Wolfgang Dobras)
In: Zeitschr.f.Bayer.Kirchengeschichte — 77 (2008), S. 344–347 (Thomas Hohenberger)
In: Archiv für Reformationsgeschichte — 36 (2007), S. 117–118 (Ehmer)
In: Zeitschr.f.Bayerische Landesgesch. — 71 (2008), S. 931–934 (Dietmar Schiersner)
In: H-Soz-u-Kult — hsozkult.geschichte.hu-berlin.de (Sabine Arend)
In: Archiv für Reformationsgeschichte — 36 (2007), S. 117–118 (Ehmer)
In: Bayerisches Jahrbuch f.Volkskunde — 2010, S. 228–229 (Astrid Pellengahr)
In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht — 60 (2009), S. 240–258 (Heinz Schilling)