Wirtschaftswissenschaft

Adrian Künzler

Effizienz oder Wettbewerbsfreiheit?

Zur Frage nach den Aufgaben des Rechts gegen private Wettbewerbsbeschränkungen

104,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149858-9
lieferbar
Auch verfügbar als:
Welches sind die Aufgaben des Rechts gegen private Wettbewerbsbeschränkungen: Der Schutz der Wettbewerbsfreiheit oder die Maximierung der (Konsumenten-) Wohlfahrt? Welche Bedeutung kommt der Ökonomie im Wettbewerbsrecht zu und inwieweit sind wirtschaftswissenschaftliche Ansätze mit geltendem und zukünftigem Recht vereinbar?
Im Zuge des so genannten »more economic approach« sind in letzter Zeit in der EU Meinungen geäussert und Vorschriften erlassen worden, die dazu führen könnten, dass inskünftig Wettbewerbsbeschränkungen zunehmend unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Effizienz betrachtet werden. Mit diesem Ansatz werden wirtschaftliche Verhaltensweisen von Unternehmen nicht mehr danach beurteilt, wie sie die Handlungs- bzw. Wettbewerbsfreiheit beschränken, sondern danach, ob diese im Ergebnis die wirtschaftliche Wohlfahrt befördern oder aber vermindern. Grundfrage der vorliegenden Untersuchung ist, ob ökonomische Effizienz ein für das Wettbewerbsrecht attraktives rechtspolitisches Ziel darstellt. Da die »neue Wettbewerbspolitik« das Gemeinwohl befördern will, untersucht Adrian Künzler unter Bezugnahme auf den klassischen Utilitarismus zunächst das ökonomische Verhaltenskonzept und thematisiert den ökonomischen Wohlfahrtsbegriff. Anschließend geht er der Frage nach, ob wirtschaftliche Wohlfahrt ein Entscheidungskriterium darstellt, das für die Beurteilung konkreter Fälle bei der Rechtsanwendung brauchbar ist. Unter Berücksichtigung der zur Zeit einschlägigen wissenschaftstheoretischen Erkenntnisse zeigt er, dass Wettbewerbskonzeptionen axiomatischen Charakter haben. Ausgehend von der Auffassung, dass ökonomische Wettbewerbskonzeptionen nicht beweisbar wahr oder falsch sind, sondern dass es sich um blosse »Entwürfe« und nichts Definitives handelt, untersucht der Autor schließlich, ob und inwieweit die »neue Wettbewerbspolitik« mit den derzeit geltenden kartellrechtlichen Regeln, insbesondere derjenigen der EU vereinbar ist.

Das Werk wurde mit dem Issekutz-Preis 2008 der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich für hervorragende Leistungen im Bereich des Wirtschaftsrechts ausgezeichnet.
Personen

Adrian Künzler Geboren 1978; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und Lizenziat; 2005–2008 wiss. Assistent am Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich; 2008 Promotion; seit 2008 Auditor und ausserordentlicher Gerichtssekretär am Bezirksgericht Zürich.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Banca, borsa et titoli di credito — 2011, 156
In: Schweiz. Zeitschr. f. Wirtschafts- u. KapitalmarktR — 2011, S. 225–227 (Claudia Seitz)
In: Kartellrecht – Entwicklungen — 2009, S. 166–167 (Rolf H. Weber / Michael Vlcek)
In: Zeitschr. f. Geistiges Eigentum — 2010, 216–218 (Knut Werner Lange)
In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) — 8. Juni 2009, S. 12 (Jochen Zenthöfer)
In: Wirtschaft und Wettbewerb — 2009, 1163–1164 (Arndt Christiansen)
In: sic-online — www.sic-online.ch (03720109) (Jürg Borer)
In: ORDO — 2009, 583–586 (Andre Schmidt)