Theologie

Herder – Luther

Das Erbe der Reformation in der Weimarer Klassik
Hrsg. v. Michael Maurer u. Christopher Spehr

2019. VIII, 236 Seiten.

Colloquia historica et theologica 5

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ISBN 978-3-16-156744-5
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Johann Gottfried Herder (1744–1803) verstand sich als »neuer Reformator«. Produktiv suchte er Martin Luthers Einsichten zu übersetzen und fruchtbar zu machen. Wie diese Transformation genauer aussah, analysieren Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete (Theologie, Geschichte, Pädagogik, Literaturwissenschaft und Musikgeschichte) und eröffnen damit neue Perspektiven auf den aufklärerischen »Theologen unter den Klassikern".
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen (Theologen, Historiker, Pädagogen, Literaturwissenschaftler und Musikwissenschaftler) haben sich 2017 mit der Frage befasst, wie weit Johann Gottfried Herder (1744–1803) durch eine Interpretation seiner Position in Weimar als Superintendent besser verstanden werden könnte, arbeitend unter dem Bilde Luthers, sich diesem lebenslang verpflichtet fühlend auch als Aufklärer. Kann man den »Theologen unter den Klassikern« aus dem Geflecht der Beziehungen zu Goethe, Schiller und Wieland lösen, aus seinen Beziehungen zum Hof, zur Stadt, zur Schule in Weimar? Andererseits lebte er autonom aus der Idee, das Erbe der Reformation für eine neue Zeit umformen zu müssen. Aus diesen Fragestellungen fällt neues Licht auf die deutsche Geistesgeschichte, auf die Herder gerade als Protestant maßgeblich eingewirkt hat.
Inhaltsübersicht
Michael Maurer: Einführung: Herder – Luther. Das Erbe der Reformation in der Weimarer Klassik

Teil I: Der soziale Ort: Weimar – »eine erbärmliche Apanage der Reformation zwischen den Gebürgen«
Hans-Werner Hahn: Zwischen Bürgerideal und »Marktfleckenrealität«: Herder und die Stadt Weimar – Stefanie Freyer: Herder und der Weimarer Hof – Stefan Gerber: Herder und die Kirche – Michael Winkler: Herders Schulpädagogik

Teil II: Anspruch und Leistung: »Ein neuer Reformator werden«
Johannes von Lüpke: Rede Gottes in menschlicher Sprache. Herder als Sprachdenker in der Tradition Luthers – Hans-Jürgen Schrader: Luthers Sprachleistung im Urteil Herders, Klopstocks und Heines – Martin Kessler: Herder und Luthers Katechismus – Claas Cordemann: Resonanztheoretische Betrachtungen zur Umformung des Rechtfertigungsglaubens. Luther und Herder als Prediger – Corinna Dahlgrün: Luther, Herder und das Kirchenlied. Anmerkungen aus der Perspektive der Praktischen Theologie – Henry Hope: Luther, Herder und die Musik als »zweite Theologie«

Teil III: Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart
Martin Bollacher: Toleranz? Luther und Herder über Juden und Türken – Christopher Spehr/Roland M. Lehmann: Herders Stellung in der Theologiegeschichte – Michael Maurer: Epochenkonzepte als Identitätsangebote: Reformation und Weimarer Klassik
Personen

Michael Maurer Geboren 1954; Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Tübingen und London; 1986 Promotion; 1993 Habilitation; Heisenberg-Stipendiat in Göttingen; seit 1997 Professor für Kulturgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Christopher Spehr Geboren 1971; Studium der Ev. Theologie in Bethel, Tübingen, Zürich; 2004 Promotion; 2009 Habilitation; seit 2011 Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Arbitrium — 39 (2021), S. 196–199 (Frank A. Kurzmann)
In: Theologische Literaturzeitung — 145 (2020), S. 576–578 (Marc Bergermann)
In: Lutherjahrbuch — 87 (2020), S. 341–344 (Johannes Schilling)