Philosophie

Nicola Erny

Konkrete Vernünftigkeit

Zur Konzeption einer pragmatistischen Ethik bei Charles S. Peirce

2005. XI, 324 Seiten.

Philosophische Untersuchungen 14

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Leinen
ISBN 978-3-16-148752-1
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Bekannt ist Charles Sanders Peirce als Begründer des Pragmatismus, als Logiker, Zeichentheoretiker und Erkenntnistheoretiker. Der handelnde Mensch als moralischer Akteur bleibt beim frühen Peirce paradoxerweise unberücksichtigt. Nicola Erny macht Peirces späte Ethikkonzeption transparent, wobei sie auf umfangreiches unveröffentlichtes Material zurückgreift.
Charles S. Peirce (1839–1914) ist in erster Linie bekannt als Begründer des modernen Pragmatismus und für seine Untersuchungen zur Semiotik, Logik und Erkenntnistheorie. Bisher gibt es allerdings keine zusammenhängende Analyse und Darstellung der Konzeption der Ethik des Begründers des Pragmatismus. Tatsächlich hat der frühe Peirce die Ethik als eigene philosophische Disziplin abgelehnt. Doch ab etwa 1902 bemühte er sich um eine pragmatistische Begründung der normativen Wissenschaften Ästhetik, Ethik und Logik. In dieser Arbeit analysiert Nicola Erny die systematische Relevanz und die theoretischen Begründungsansätze der Peirceschen Ethikkonzeption. Ergebnisse: In Analogie zu der erkenntnistheoretischen Konstruktion einer finalen konsensualen Aussage konstruiert Peirce das moralische Fernziel (summum bonum) keineswegs als finalen Abschluß des moralischen Fortschritts. Es handelt sich um ein dynamisches Prinzip, das, ohne inhaltliche Festlegung, das Ideal konkreter Vernünftigkeit darstellt. Insoweit markiert das summum bonum einen idealen Grenzwert, auf den hin sich gemäß Peirce das moralische Handeln in einem geschichtlichen Prozeß zunehmender Konkretisierung der Vernünftigkeit (reasonableness) zubewegt.
Personen

Nicola Erny Geboren 1961; Studium an der Universität Hamburg und Rom: Philosophie, Alte Geschichte, Italienische Philologie und Literatur; 1992 Promotion, Berufstätigkeit im Verlagswesen; Habilitation für Philosophie; derzeit Privatdozentin an der Universität Düsseldorf.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologische Literaturzeitung — 133 (2008), S. 85–88 (Gesche Linde)
In: Dialogo Filosofico — Jg.22 (2006), S.349
In: Tijdschrift voor Filosofie — 2008, S. 147–151 (Ciano Aydin)