Theologie

Kritik der Religion

Zur Aktualität einer unerledigten philosophischen und theologischen Aufgabe
Hrsg. v. Ingolf U. Dalferth u. Hans-Peter Großhans

89,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149026-2
lieferbar
Angesichts der ambivalenten Erfahrungen mit Religion in der Gegenwart werden in den 18 Beiträgen dieses Aufsatzbandes verschiedene religionskritische und religionstheoretische Ansätze aus philosophischer, psychoanalytischer und theologischer Sicht diskutiert. Ziel ist es, für den gegenwärtigen kritischen Umgang mit Religionen und der religiösen Praxis von Individuen und Gemeinschaften Kriterien zu gewinnen.
Während es noch vor wenigen Jahrzehnten in der westlichen Welt verbreitet war, Religionen als Traditionsbestände zu verstehen, die sich im Prozess der Moderne selbst erledigen, kann diese Sicht einer gleichsam unaufhaltsamen Säkularisierung und Auflösung der Religionen in modernen Gesellschaften heute größtenteils als widerlegt gelten. Die Religionskritik der Moderne ist weithin zur Kritik der Religionen an der Moderne geworden. Religionen und ihre Praxis stehen heute kaum mehr unter prinzipiellem Legitimierungsdruck. Zugleich werden uns aber täglich die Ambivalenz der Religionen und ihre konstruktiven wie destruktiven Potentiale vor Augen geführt. Für pluralistische und liberale Gesellschaften stellt es eine Herausforderung dar, dass sich die lebensleitenden Überzeugungen von Religionen der Überführung in verhandelbare Meinungen widersetzen und die Autonomieansprüche der Moderne sich zunehmend der Kritik der Religionen ausgesetzt sehen. Auch wenn eine grundsätzliche und pauschale Religionskritik heute mit Recht kaum noch Gehör findet, kann nicht darauf verzichtet werden, Kriterien für einen differenzierten Umgang mit Religionen und ihrer religiösen Praxis zu entwickeln, um zu beurteilen, was an ihnen besser und schlechter, akzeptabel und inakzeptabel ist. In den 18 Beiträgen dieses Aufsatzbandes geht es darum, welche religionskritischen Argumente heute noch stichhaltig sind und welche Kriterien sich für den kritischen Umgang mit Religionen und der religiösen Praxis gewinnen lassen.
Inhaltsübersicht
Mit Beiträgen von:
Josef Simon, Jan Rohls, Malte D. Krüger, Jure Zovko, Elisabeth Heinrich, Heiko Schulz, Arne Grøn, Brigitte Boothe, Douglas Hedley, Folkart Wittekind, Christiane Tietz, Christian Danz, Tom Kleffmann, Reiner Wimmer, Christoph Türcke, Matthias Petzoldt, Patrick Horn, Dewi Z. Phillips, Tilman Beyrich
Personen

Ingolf U. Dalferth Geboren 1948; 1977 Promotion; 1982 Habilitation; Professor Emeritus für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich; Danforth Professor Emeritus für Religionsphilosophie an der Claremont Graduate University in Kalifornien.

Hans-Peter Großhans Geboren 1958; Studium der Ev. Theologie in Tübingen und Oxford; seit 2008 Professor für Systematische Theologie und Direktor des Instituts für Ökumenische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Archivo Teologico Granadino — 69 (2006), S. 345
In: Zeitzeichen — 7 (2006), S. 63–64 (Friedrich Seven)
In: Dialogo Filosofico — 22 (2006), S. 568
In: Theologische Literaturzeitung — 134 (2009), S. 1374–1377 (Michael Moxter)
In: Concordia — 52 (2007), S. 89 (Martha Cullen)
In: PV-aktuell (Nachrichten des Pfarrvereins Westf.) — 2006, Nr. 2, S. 8 (Karl-F. Wiggermann)