Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band II/10,2: Briefe 1918–1920
Hrsg. v. Gerd Krumeich u. M. Rainer Lepsius, in Zus.-Arb. m. Uta Hinz, Sybille Oßwald-Bargende u. Manfred Schön

2012. XXIX, 601 Seiten.
339,00 €
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Halbleder
ISBN 978-3-16-151849-2
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Die historisch-kritische Edition der Max Weber-Gesamtausgabe präsentiert Briefe aus den letzten Lebensjahren Max Webers. In den mehr als 450 Briefen verdichten sich die Ereignisse der Jahre 1918 bis 1920. Sie zeigen Max Webers politisches Engagement nach dem Ersten Weltkrieg, seinen beruflichen Neustart als Universitätslehrer sowie die großen Veränderungen seiner privaten Lebensumstände.
Die Briefe Max Webers aus den Jahren 1918 bis 1920 beleuchten in großer Eindringlichkeit die Ereignisse und die Selbstwahrnehmung Max Webers in seinen letzten Lebensjahren. Die Niederlage im Krieg, der Zusammenbruch des Kaiserreichs und die Neuordnung Deutschlands steigerten seine politischen Aktivitäten. In seinen Reden, Publikationen und als Sachverständiger der deutschen Delegation in Versailles wandte er sich gegen einen von den Siegern diktierten Frieden und plädierte für eine »Politik des Rechts«. Innenpolitisch bekämpfte er den »revolutionären Karneval« und engagierte sich für eine parlamentarische Demokratie, beteiligte sich am Verfassungsentwurf und unterstützte im Winter 1918/19 mit zahlreichen Wahlreden die linksdemokratische Deutsche Demokratische Partei. Zugleich bemühte er sich um die Wiedererlangung einer Professur, 1918 zunächst als Gastdozent in Wien, dann ab Frühjahr 1919 als Lehrstuhlinhaber für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München. Das bedeutete den Abschied von Heidelberg und einen beruflichen Neuanfang. Mit immenser Konzentration und Arbeitskraft wandte er sich neben den Vorlesungen der Drucklegung seiner beiden Hauptwerke, den »Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie« und seinem Beitrag »Wirtschaft und Gesellschaft« zum »Grundriß der Sozialökonomik«, zu. Webers Münchener Zeit stand in persönlicher Hinsicht unter dem Stern Else Jaffés. Prägend wurden der Tod der Mutter, der Selbstmord seiner Schwester und die Sorge um das Schicksal von deren verwaisten Kindern. Jäh endete alles mit dem Tod Max Webers am 14. Juni 1920. Die historisch-kritische Edition veröffentlicht und kommentiert über 450 weitgehend unbekannte Briefe.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Gerd Krumeich ist Professor emeritus für Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf; seit 2004 Leiter der Max Weber-Arbeitsstelle Düsseldorf; Chevalier dans l´Ordre des Palmes Académiques de la République Française.

M. Rainer Lepsius (1928–2014) Dr. Dr. h. c., zuletzt Professor emeritus für Soziologie an der Universität Heidelberg; Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe; Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Uta Hinz ist promovierte Historikerin und derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Sybille Oßwald-Bargende Promovierte Historikerin; 2006–15 Wiss. Mitarbeiterin der Max Weber-Gesamtausgabe.

Manfred Schön ist Mitarbeiter der Max Weber Arbeitsstelle Düsseldorf der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Annales Histoire Sciences Sociales — 70 (2015), S. 489–492 (Hinnerk Bruhns)
In: Nederlands Theologisch Tijdschrift — 69 (2015), S. 84–86 (Arie L. Molendijk)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP) — 101 (2015), S. 311–314 (Wolfgang Hellmich)
In: Informationsmittel f. Bibliotheken — http://ifb.bsz-bw.de/bsz352138130rez-1.pdf?id=6473 (03/2014) (Joachim Lilla)
In: Sociologia Internationalis — 51 (2013), S. 112–113 (Justin Stagl)
In: Zeitschr. integrativer europ. RechtsG (ZIER) — www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-02–2012-Inhaltsverzeichnis.htm (09/2012) (Gerhard Köbler)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 12 (2012), S. 1058–1059 (Eberhard Demm)
In: Die Welt — 8. September 2012, S. 7 (Friedrich Wilhelm Graf)
In: Contemporary Sociology — 42 (2013), S. 521–524 (Christopher Adair-Toteff)
In: Die Zeit – Feuilleton - — 9. August 2012, S. 46 (Joachim Radkau)
In: Max Weber Studies — 22 (2022), S. 74–124 (Klaus Lichtblau)
In: Literaturkritik.de — http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17487 (04/20213) (Dirk Kaesler)
In: Das Historisch-Politische Buch — 61 (2013), S. 149–153 (Matthias Wolfes)
In: Historische Zeitschrift — 300 (2015), S. 246–249 (Gregor Schöllgen)
In: Der Tagesspiegel — 4. Oktober 2012, S. 32 (Bernhard Schulz)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 60 (2020), S. 355–379 (Friedrich Lenger)