Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band III/6: Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Mit- und Nachschriften 1919–1920
Hrsg. v. Wolfgang Schluchter in Zus.-Arb. m. Joachim Schröder

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2011. XIII, 664 Seiten (+ CD-ROM).
309,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
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ISBN 978-3-16-157771-0
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Max Webers Vorlesung »Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte«, im Wintersemester 1919/20 in München gehalten, wird auf der Grundlage der überlieferten Zeugen im Rahmen der Max Weber-Gesamtausgabe in historisch-kritischer Bearbeitung präsentiert. In der Vorlesung entwickelte Max Weber seine Sicht der Entstehung des modernen Kapitalismus.
Max Weber hielt im Wintersemester 1919/20 eine vierstündige Vorlesung unter dem Titel »Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte«. Er hinterließ keinen ausgearbeiteten Text, nicht einmal ein Stichwortmanuskript. Dennoch entstand aus dieser Vorlesung eines seiner wirkungsvollsten Bücher. Werner Sombart sprach 1927, im dritten Band seiner großen Studie über den modernen Kapitalismus, von der »genialen Skizze, die Max Weber in seiner postumen 'Wirtschaftsgeschichte' (1923) entworfen« habe, und bereits 1927 wurde dieser Text als erster nach Max Webers Tod ins Englische übersetzt. Es ist aber kein originaler Weber-Text, sondern ein Text 'zweiter Hand', rekonstruiert vor allem aus Vorlesungsmit- und -nachschriften von Hörern. Daraus entstand ein Buch, das 1923 publiziert wurde und seitdem als Max Webers Wirtschaftsgeschichte in die Rezeptionsgeschichte eingegangen ist.
In dem vorliegenden Band wird die Rekonstruktion dieser Vorlesung, die Siegmund Hellmann und Melchior Palyi besorgten, neu ediert, zusammen mit zwei von Hörern gefertigten Aufzeichnungen der Vorlesung, die Johannes Winckelmann entdeckte. Zudem wird eine Notiz von Carl Schmitt, der ebenfalls an der Vorlesung teilnahm, aufgenommen. Der Band ermöglicht es, die Rekonstruktion mit den Aufzeichnungen zu vergleichen. Dabei zeigt sich ein hohes Maß an Übereinstimmung. Der Band bietet die Texte in textkritischer Bearbeitung. In der Einleitung wird entwickelt, welcher systematische Ort der Vorlesung in Max Webers Spätwerk zukommt und wie sich sein Ansatz einer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von den Ansätzen seiner Zeitgenossen Werner Sombart und Lujo Brentano unterscheidet. In den Editorischen Berichten sind Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der präsentierten Texte dargestellt. Verzeichnisse und Register sowie eine CD-ROM zur Textsuche erleichtern dem Leser die Benutzung des Bandes.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Wolfgang Schluchter ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Heidelberg und geschäftsführender Herausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe.
https://orcid.org/0000-0001-8383-3224

Joachim Schröder Dr. phil., Historiker, bis 2009 Wiss. Mitarbeiter der Max Weber-Gesamtausgabe (Arbeitsstelle Düsseldorf).

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Lo Stato — 6 (2016), S. 436–437 (Agostino Carrino)
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) — 100 (2013), S. 363–364 (Thomas Sokoll)
In: Das Historisch-Politische Buch — 62 (2014), S. 134–135 (Matthias Wolfes)
In: Der Tagesspiegel — 4. Oktober 2012, S. 32 (Bernhard Schulz)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP) — 99 (2013), S. 123–126 (Wolfgang Hellmich)
In: History of the Human Sciences — 26 (2013), S. 128–139 (Christopher Adair-Toteff)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 60 (2020), S. 355–379 (Friedrich Lenger)
In: Max Weber Studies — 2021, S. 259–368 (Keith Tribe)
In: Neue Zürcher Zeitung — 14. April 2012 (Stefan Breuer)
In: Literaturkritik.de — http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16700 (09/2012) (Dirk Kaesler)
In: Historische Zeitschrift — 300 (2015), S. 246–249 (Gregor Schöllgen)