Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band I/5,2: Börsenwesen. Schriften und Reden 1893–1898
Hrsg. v. Knut Borchardt, in Zus.-Arb. m. Cornelia Meyer-Stoll

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2000. XIV, 551 Seiten.
269,00 €
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ISBN 978-3-16-158133-5
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In diesem Band sind alle Texte Max Webers zu Fragen der Börsenorganisation, der Börsengeschäfte und zur Börsenpolitik versammelt. Die Texte werden eingeleitet, sorgfältig kommentiert und mit Hilfe von editorischen Berichten und zeitgenössischen Dokumenten erschlossen.
Erstmals werden hier die Schriften, Reden und Redebeiträge von Max Weber zum Börsenwesen und zur deutschen Börsenpolitik am Ende des 19. Jahrhunderts vollständig vorgelegt, darunter auch bislang unveröffentlichte Texte.
Max Weber hat sich in den Jahren 1894 bis 1898 intensiv mit einer Reform des deutschen Börsenwesens beschäftigt und war Mitglied des vom Bundesrat einberufenen provisorischen Börsenausschusses. Die Börse war seinerzeit ein zentraler Gegenstand der Auseinandersetzung um die politische und wirtschaftliche Modernisierung des Deutschen Reiches. Vor allem die Vertreter agrarischer Interessen wollten diese einer rigideren Staatsaufsicht unterstellen und ihre Geschäftstätigkeit beschränken. Max Weber hat diese Absichten scharf kritisiert. Doch gehen seine Börsenschriften nicht in der Tagespolitik auf. Sie zielen über die Vermittlung von präzisem Wissen über die Börse und ihre Geschäfte hinaus auf ein vertieftes Verständnis der damals heftig umstrittenen Institution und ihrer Rolle in der nationalen und internationalen Wirtschaft. Als Rechts- und Wirtschaftspolitiker entwickelt er Leitlinien für eine politische Rahmenordnung für den Kapitalmarkt und den Markt international gehandelter Massengüter. Ansätze zu einer ökonomischen Theorie gesellschaftlicher Ordnungen weisen auf spätere Werke Max Webers voraus. Die in der Weber-Forschung bislang wenig beachteten Schriften sind der publizistische Hauptertrag der Jahre Max Webers als Professor in Freiburg. Sie sind im vorliegenden Band textkritisch ediert und werden durch eine Einleitung, die über den wissenschaftsgeschichtlichen und zeitgeschichtlichen Hintergrund aufklärt, ausführliche editorische Berichte und erläuternde Anmerkungen erschlossen. Im Anhang werden zusätzlich die wichtigsten Materialien, auf die Max Weber sich bezieht, abgedruckt.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Knut Borchardt ist emeritierter Professor für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre an der LMU München, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Journal of Economic Literature — Jg.39 (2001) No.2
In: Historische Zeitschrift — Jg.272 (2001) S.790f. (Wilfried Loth)
In: FAZ — (17.10.2000), Nr. 241, S. L 52
In: Archiv für Sozialgeschichte — Bd.43 (2003), S. 565ff (Friedrich Lenger)
In: Das Parlament — Nr.27 29.Juli 2001, S. 10 (Christian Hacke)
In: H-Soz-u-Kult — geschichte.hu-berlin.de/rezensione (Http://hsozkult.)
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) — Jg. 88 (2001), H. 4, S. 549ff (Karl Häuser)