Rechtswissenschaft

Andreas von Arnauld

Recht und Spielregeln

Hrsg. v. Andreas von Arnauld

2003. VII, 381 Seiten.
79,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-148085-0
lieferbar
Die Beiträge in diesem Band bieten eine repräsentative Gegenüberstellung von Recht und Spiel aus Sicht verschiedener Disziplinen: Rechtstheorie, Philosophie, Soziologie, Anthropologie, Pädagogik, Psychoanalyse, Kulturtheorie, Ästhetik. Durch wechselseitige Spiegelungen treten neben Unterschieden vor allem erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen Recht und Spiel hervor, die die Spiel- und Entdeckerfreude des homo ludens hoffentlich anregen werden.
Das Spiel ist in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen als Form der Darstellung und Analyse etabliert. Vom Recht wird zwar oft gesagt, es stelle »Spielregeln der Gesellschaft« dar, über das Metaphorische hinausgehende Untersuchungen über Recht und Spiel gibt es indes praktisch nicht. Die Autoren der hier gesammelten Beiträge unternehmen einen Strukturvergleich von Recht und Spiel. Die Aufsätze vermitteln dabei ein möglichst repräsentatives Bild, von der Normativität von Spielregeln über prozedurale Gerechtigkeit, Verfahren der Tradition und Rezeption bis hin zu Mechanismen der Streitentscheidung (und vieles mehr).
Der Zugang ist interdisziplinär: Neben der juristischen Sicht werden Recht und Spiel aus der Perspektive von Philosophie, Soziologie, Anthropologie, Pädagogik, Psychoanalyse, Kulturtheorie und Ästhetik betrachtet. Der Perspektivwechsel verdeutlicht die Facetten des Themas und stellt zudem Anschluß an Theorieströmungen in anderen Disziplinen her.
Der Band soll Fachleuten und Noch-nicht-Fachleuten gleichermaßen Spiel- und Entdeckerfreude vermitteln – getreu dem Wort des Hegel-Schülers Julius Schaller: »Der ideale Ernst ist es ... nicht, welcher mit dem Spiele in Widerspruch tritt."
Inhaltsübersicht
Präludium:Recht und Spiel (Andreas von Arnauld)
Erste Runde: Grundlagen
I. Normativität von Spielregeln (Andreas von Arnauld) – II. Recht und Spiel als soziale Systeme (Andreas von Arnauld) – III. »Vom Spielvertrag« (Andreas von Arnauld) – IV. Interludium: Skatpartie mit Rawls und Habermas (und Wittgenstein ist auch dabei) ossia: (K)ein Sommernachtstraum (Andreas von Arnauld) – V. Spielen – Lernen. Spielen als Muster sozialen Handelns (Birte Brodkorb)
Zweite Runde: Spielwelt – Gegenwelt
VI. Identität und Rolle (Andreas von Arnauld) – VII. Recht – Spiel – Magie. Hommage a Johan Huizinga (Andreas von Arnauld) – VIII. Tabu im Spiel und in der Ordnung des Rechts (Giorgi Maisuradze) – IX. Zielvorhaben und Verhaltenslenkung (Michael Hummel) – X. Gerechtigkeit und Spiel (Andreas von Arnauld) – XI. Chancengleichheit (Martin G. Hager) – XII. Zufall in Recht und Spiel (Andreas von Arnauld) – XIII. Verantwortung in Recht und Spiel (Andreas von Arnauld) Dritte Runde: Regelungstechnisches und Prozedurales
XIV. Regelentstehung und kulturelles Gedächtnis (Andreas von Arnauld) – XV. Regelverstoß und Regelfortbildung (Friedrich Germelmann) – XVI. Normakzeptanz (Wolfgang Durner) – XVII. Überregulierung. Essay in Form eines Sonatensatzes (Andreas von Arnauld) – XVIII. Ästhetik des Spiels als Ästhetik des Rechts. Anmerkungen aus literaturwissenschaftlicher Perspektive (Christian Klein) – XIX. Auslegung von Spiel- und Rechtsregeln (Martin G. Hager) – XX. Normtypen in Spiel und Recht (Andreas von Arnauld) – XXI. Streitentscheidung (Martin G. Hager)
Postludium:Recht im Spiel (Andreas von Arnauld)
Personen

Andreas von Arnauld ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Völker- und Europarecht und Direktor des Walther-Schücking-Instituts an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Der Staat — Bd.43 (2004), H.4, S.651ff (Pascale Cancik)
In: Neue Juristische Wochenschrift — 2004, H.10, S.667f (Prof.Horst Sendler)
In: Juristische Arbeitsblätter — Jg.37 (2005), H.1, S.Vf (L.U. Dikus)
In: Rechtsphilosophie — 2004, H.2, S. 160ff (Ekkehart Reimer)
In: Leviathan – Zt f Sozialwissenschaft — 1 (2010), S. 95–96 (Federico Lijoi)
In: Zeitschr.f. Öffentliches Recht — Bd. 60 (2005), H.2, S.285ff (Dr.Clemens Jabloner)
In: Agsp.de — agsp.de/html/r235.html (11/2008) (Kurt Eberhard)