Rechtswissenschaft

Wolfgang Ernst

Rechtserkenntnis durch Richtermehrheiten

»group choice« in europäischen Justiztraditionen

2016. XX, 362 Seiten.
129,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-154361-6
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Sind mehrere Richter zur Entscheidung eines Falles berufen, verschränkt sich die Aufgabe normgebundener Rechtserkenntnis mit der einer kollektiven Entscheidungsfindung. In den europäischen Justiztraditionen hat man diverse Lösungsverfahren erprobt, die sich als Ansätze einer Kollektivmethodik darstellen.
Wenn mehrere Richter zur Entscheidung desselben Falles berufen sind, verschränkt sich die Aufgabe der normgebundenen Rechtserkenntnis mit der einer kollektiven Entscheidungsfindung (»group choice«). Die resultierenden Schwierigkeiten und Lösungsverfahren werden seit der Antike diskutiert. Unterschiedliche Regelungen in europäischen Justiztraditionen werden dadurch geprägt, ob das Verfahrensergebnis in einem Kollegialakt oder in einer Mehrheit von Einzelerkenntnissen besteht.
Abgesehen von Problemen der Mehrheitsbildung bei quantitativen oder qualitativen Divergenzen über den Urteilstenor zwingt die Begründungspflicht zur Findung von zugleich mehrheitsgetragenen wie stimmigen Urteilsgründen. Dies führt auf die Frage, ob die juristische Methode, die Singularmethode ist, nicht einer Erweiterung bedarf, die den Einigungsprozess im Richterkollegium einer nachvollziehbaren Methodik unterwirft.
Personen

Wolfgang Ernst ist Regius Professor of Civil Law an der University of Oxford.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: IPRax — 2016, 518
In: Rechtsgeschichte (Rg) — 2016, 436–439 oder http://rg.rg.mpg.de/en/article_id/1059 (Matthias Schwaibold)
In: Der Staat — 2017, 311–313 (Gertrude Lübbe-Wolff)
In: Neue Juristische Wochenschrift — 2016, 3143 (Reinhard Zimmermann)
In: Justice – Justiz – Giustizia — 2016/4 (Hans-Jakob Mosimann)
In: Zeitschr. integrativer europ. RechtsG (ZIER) — http://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-06–2016-Inhaltsverzeichnis.htm (Gerhard Köbler)
In: Juristenzeitung — 2016, 1159 (Reinhard Zimmermann)
In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung G — 2018, 480–483 (Peter Oestmann)
In: Cambridge Law Journal — 2017, 433–436 (John Bell)
In: Quaderni Fiorentini per la Storia del Pensiero giuridico moderno — 2018, 560–571 (Richard Hyland)