Rechtswissenschaft

Rechtsphilosophisches Denken im Osten Europas

Dokumentation und Analyse rechtsphilosophischer Schriften aus Russland, Polen, Ungarn und Tschechien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Hrsg. v. Angelika Nußberger u. Caroline von Gall

unveränderte eBook-Ausgabe 2021; 2015. XIII, 527 Seiten.

Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 84

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ISBN 978-3-16-160420-1
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Über rechtsphilosophisches Denken in Mittel- und Osteuropa ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Der Band liefert einen Überblick über das Werk der wichtigsten vorrevolutionären Rechtsphilosophen Russlands, Ungarns, Tschechiens und Polens mit Übersetzungen ihrer Texte und einführenden Analysen.
Der Band gibt Einblick in das vorsozialistische rechtsphilosophische Denken in Russland, Polen, Tschechien und Ungarn. Den Dokumentationen einzelner ins Deutsche übersetzter Ausschnitte aus repräsentativen Texten bedeutender Rechtsphilosophen dieser Länder werden jeweils umfassende Analysen vorangestellt. Die einzelnen Textausschnitte geben »Kostproben« von Argumentationsweise und Stil der Schriften, gleichzeitig wird die Entwicklung der rechtsphilosophischen Diskussion in ihrer Gesamtheit nachgezeichnet. Dabei werden dem deutschsprachigen Leser einerseits eigenständige rechtsphilosophische Debatten Mittel- und Osteuropas freigelegt, es wird aber andererseits auch gezeigt, wie Rechtsdenker dieser Region intensiv in gesamteuropäische Diskurse über das Recht involviert waren. Die übersetzten Texte stammen überwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Inhaltsübersicht
Einführung
Angelika Nußberger: Rechtsphilosophisches Denken im Osten Europas – ein verschüttetes Erbe?

Rußland
Analyse

Caroline von Gall: Russische Rechtsphilosophie

Textdokumentation
Boris Čičerin: »Eigentum und Staat« (1882) – Leon Petrażycki: »Die Theorie des Staats und Rechts in Verbindung mit der Theorie der Sittlichkeit« (1909) – Novgorodcev: »Einführung in die Philosophie des Rechts. Krise des modernen Rechtsbewusstseins« (1909) – Gabriel Szerszeniewicz: »Rechtfertigung des Rechts« (1910)

Polen
Analyse

Bolesław Banaszkiewicz: Polnische Rechtsphilosophie der Zwischenkriegszeit

Textdokumentation
Jerzy Lande: »Diskussionsbeitrag zu Aufgaben und Methoden der Rechtstheorie« (1924) – Jerzy Lande: »Norm und Rechtserscheinung« (1925) – Czesław Znamierowski: »Psychologistische Rechtstheorie« (1922) - Czesław Znamierowski: »Rechtsgefüge und Rechtsnorm« (1934) – Eugeniusz Jarra: Allgemeine Rechtstheorie« (1922) – Antoni Peretiatkowicz: »Einführung in die Rechtswissenschaften« (1939) – Sawa Frydman: »Rechtsdogmatik im Lichte der Soziologie« (1936) – Sawa Frydman: »Rechtstheorie und Theorie der juristischen Technik« (1937) – Czesław Martyniak: »Geltungskraft des Rechts und die Theorie von Kelsen« (1938) – Czesław Martyniak: »Das Problem der Rechtsphilosophie« (1939)

Tschechien
Analyse

Pavel Holländer: Die tschechische Rechtsphilosophie
Textdokumentation
František Weyr: »Grundlagen der Rechtsphilosophie. Lehre über die rechtliche Kenntnisnahme« (1920) – Emil Svoboda: »Einige Gedanken zur Reinen Rechtslehre« (1938) – Karel Engliš: »Kleine Logik. Die Lehre von der Denkordnung« (1947)

Ungarn
Analyse

Miklós Szabó: Die Blütezeit der modernen Rechtsphilosophie in Ungarn

Textdokumentation
Felix Somló: »Staatliche Intervention und Individualismus« (1903) – Felix Somló: »Rechtsphilosophie. Auszug aus der Juristischen Grundlehre« (1920) – Julius Moór: »Einführung in die Rechtsphilosophie« (1923) – Julius Moór »Probleme der Rechtsphilosophie« (1945) – Barna Horváth: »Entwurf der Rechtstheorie« (1937) – József Szabó: » Philosophie des juristischen Denkens«
Personen

Caroline von Gall ist Juniorprofessorin am Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung der Universität zu Köln.

Angelika Nußberger ist ehemalige Richterin und Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Professorin für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung an der Universität zu Köln.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung) — 2018, 587–590 (Wolfgang Graf Vitzthum)
In: Rechtsgeschichte (Rg) — 2017, 390–392 (Ulrich Jan Schröder)