Rechtswissenschaft

Rechtswissenschaftstheorie

Hrsg. v. Matthias Jestaedt u. Oliver Lepsius

2008. VII, 207 Seiten.

Recht - Wissenschaft - Theorie 2

64,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149702-5
lieferbar
Auch verfügbar als:
Nach außen tritt die Rechtswissenschaft als einheitliche Disziplin im Singular auf. Nach innen ist sie vielfältig untergliedert in dogmatische Fächer und Grundlagenfächer, in Zivil-, Straf- und Öffentliches Recht. Die Autoren der Beiträge in diesem Band behandeln das Verhältnis der Subdisziplinen zu- und untereinander.
Seit jeher wird die Rechtswissenschaft in die drei »Säulen« des bürgerlichen, des öffentlichen und des Strafrechts, sowie in dogmatische Fächer und Grundlagenfächer aufgeteilt. Reflektiert, d.h. einer dem Anspruch theoretischer Konsistenz und Konsequenz verpflichteten Betrachtung unterworfen, wird diese Aufteilung indes so gut wie nicht. Die Regeln der intra disziplinären Gewaltenteilung und Gewaltenzuordnung werden dementsprechend eher intuitiv gehandhabt denn bewusst formuliert, diskutiert und exekutiert. Dies macht sich in doppelter Weise bemerkbar. So pflegen, zum einen, Methodenfragen in der Rechtswissenschaft entweder auf einer abstrakten Ebene – im rechtsphilosophischen oder rechtstheoretischen Diskurs – behandelt oder auf einer konkreten, ausschließlich anwendungsfixierten (Praxis-)Stufe – im dogmatischen Diskurs – thematisiert zu werden. Zum anderen werden Fragen des Verhältnisses unterschiedlicher Disziplinen zueinander ausschließlich als inter disziplinäre aufgeworfen, als Fragen des (Außen-)Verhältnisses von Rechtswissenschaft zu Nachbarwissenschaften, nicht aber auch als intra disziplinäre Fragen des Verhältnisses der juridischen (Sub-)Disziplinen zueinander. Die Autoren der hier gesammelten Beiträge, deren Gegenstand nicht das Recht als solches, sondern die Wissenschaft(en) vom Recht sind, wollen hier Abhilfe schaffen: indem sie zum einen den juridischen Theoriediskurs mit dem Praxisdiskurs zu verbinden suchen und indem sie zum anderen das Verhältnis der einzelnen juridischen (Sub-)Disziplinen zu- und untereinander beleuchten.
Inhaltsübersicht
Oliver Lepsius: Themen einer Rechtswissenschaftstheorie – Hans Christoph Grigoleit: Anforderungen des Privatrechts an die Rechtstheorie – Anne van Aaken: Funktionale Rechtswissenschaftstheorie für die gesamte Rechtswissenschaft: Eine Skizze – Ralf Poscher: Am Fuße der Kathedrale. Von den Bedingungen, Grenzen und Kosten eines idealistischen Systemanspruchs an das Recht – Christian Hillgruber: Braucht das Völkerrecht eine Völkerrechtswissenschaftstheorie? – Ulrich Haltern: Die nackte Wahrheit über eine theoriefeindliche Völkerrechtswissenschaft. Ein Kommentar zu Christian Hillgruber – Christoph Möllers: Vorüberlegungen zu einer Wissenschaftstheorie des öffentlichen Rechts – Matthias Jahn: Pluralität der Rechtsdiskurse – Sektoralisierung der Methodenlehre. Zum Verhältnis von Rechtswissenschaftstheorie und Rechtstheorie – Matthias Jestaedt: Perspektiven der Rechtswissenschaftstheorie
Personen

Matthias Jestaedt ist Professor für Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.

Oliver Lepsius ist Professor für Öffentliches Recht und Verfassungstheorie an der Universität Münster.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Juristenzeitung — 2008, 696* (Nur Inhaltsangabe)
In: FAZ — 24. November 2008, 37 (Michael Pawlik)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2010, 996
In: Nordrhein-Westfäl.Verwaltungsblätter — 2009, 283–284 (Hans Blasius)
In: Ex libris — 2008/09, Nr. 95, 7