Altertumswissenschaft

Erhard S. Gerstenberger

Theologie des Lobens in sumerischen Hymnen

Zur Ideengeschichte der Eulogie

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Leinen
ISBN 978-3-16-155658-6
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Die älteste erhaltene Literatur kommt von den Sumerern Süd-Mesopotamiens. Sie bietet klassische Themen (z.B. Gilgamesch) und theologische Deutungen (z.B. Sintflut). Erhard S. Gerstenberger zeigt, dass sie in zahlreichen hymnischen Texten auch den Grund für eine Wertschätzung des Lobgesangs legt, die sich bis ins Christentum hinein erstreckt.
Die sumerische Literatur des 3. und 2. Jahrtausends v.u.Z. bietet auch zahlreiche hymnische Texte, die überwiegend der kultischen Tradition entstammen. Sie feiern Macht, Ansehen und Fürsorge von Gottheiten, Königen, Tempeln, usw. Erhard S. Gerstenberger analysiert, ausgehend von dem formelhaften, archaischen Heilsruf: »[Name] sei Preis!« = »[dGN] zà-mí« (vergleichbar dem biblischen »Halleluja«), die mannigfachen Aussagen des Lobpreisens (zà-mí). Er zeigt, dass es im sumerischen Lob nicht nur um die untertänige, pflichtgemäße Anerkennung von Übermächten geht, sondern um eine effektive Kraftübertragung von Seiten der Lobenden auf die Rezipienten der Huldigung. Stärkendes oder Existenz begründendes Lob kann also nicht nur von Machtträgern ausgehen. Auch das Geschöpf Mensch nimmt am Welt gestaltenden, erhaltenden, heilsamen Preisen teil, vor allem durch Bitten und Loben. Es übernimmt damit seine Verantwortung inmitten der geheimnisvollen Interaktionen aller kosmischen Wirkkräfte personhafter sowie unpersönlicher Art.
Personen

Erhard S. Gerstenberger Geboren 1932; Studium der Ev. Theologie in Marburg, Tübingen, Bonn, Wuppertal; 1961 Promotion (Bonn); 1970 Habilitation (Heidelberg); 1965–75 Pfarrer in Essen-Frohnhausen; 1975–81 Professor für Altes Testament an der EST in Sao Leopoldo, Brasilien; 1981–85 Professor für Altes Testament in Gießen, 1985–97 in Marburg; 1997 Pensionierung; seitdem Lehraufträge, Vorträge, Seminare, Publikationen (Bücher, Aufsätze, Rezensionen usw.) und Promotion im Fach Altorientalistik (Marburg).

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Archiv für Orientforschung — 55 (2022), S. 137–138 (Margaret Jacques)
In: Marburger UniJournal — Winter 2018/19, S. 17
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — 133 (2021), S. 273 (D. Prechel)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2020, S. 80–81 (Reinhard Müller)