Begründet von Emil Sehling, fortgeführt vom Institut für evangelisches Kirchenrecht der evangelischen Kirche in Deutschland zu Göttingen, seit 2004 herausgegeben von Gottfried Seebaß und Eike Wolgast im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Mit Einführung der Reformation in einem Territorium oder einer Reichsstadt mussten die Landesherren und Magistrate ihren Gemeinwesen in zahlreichen Belangen des weitgefassten kirchlichen Lebens neue Ordnungen geben, nicht zuletzt weil sie die päpstliche Obödienz und die bischöfliche Jurisdiktion nicht mehr anerkannten. Durch die enge Verzahnung von Religion und Politik im 16. Jahrhundert hatten die daraufhin entstanden Kirchenordnungen nicht nur Bedeutung für kirchliche Belange, sondern auch weitreichenden Einfluss auf das weltliche Rechtsleben.
Mit dem Bekenntnis zum evangelischen Glauben veränderten sich nicht nur die kirchlichen Verhältnisse, sondern in weitem Umfang auch das tägliche Leben. Unter dem Begriff "Evangelische Kirchenordnungen" werden obrigkeitliche Texte des 16. Jahrhunderts zusammengefasst, die diese Veränderungen reglementierten. Kirchenordnungen beinhalten sowohl gottesdienstliche Ordnungen, als auch Regelungen zur Sittenzucht, Armenfürsorge, Schule und Eherecht.
Herausgeber
Gottfried Seebaß
(1937–2008); 1. Theol. Examen 1961; 1965 Promotion und 2. Theologisches Examen; 1972 Habilitation; 1978 bis 2001 Professor für Historische Theologie an der Universität Heidelberg; Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Eike Wolgast
Geboren 1936; Studium der Geschichte, Philosophie und lateinischen Philologie an den Universitäten Göttingen und Heidelberg; 1963 Promotion; 1973 Habilitation; 1976 Professor für Neuere Geschichte der Universität Heidelberg; seit 2004 emeretiert; Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Leiter der Arbeitsstelle Deutsche Reichtagsakten, Jüngere Reihe.
Bearbeiter
Sabine Arend (Band XVI und Band XVII)
Geboren 1969; Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Kunstgeschichte und Volkskunde in Göttingen; 2001 Promotion; angestellt bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in der Forschungsstelle "Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts".
Thomas Bergholz (Band XVI, XVIII und XIX)
Geboren 1966; Studium der Evangelischen Theologie und Musikwissenschaft in Saarbrücken, Bonn und Heidelberg; 1993 Promotion; 2002–2008 angestellt bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in der Forschungsstelle "Evangelische Kirchenordnungen des XVI Jahrhunderts".
Gerald Dörner
Geboren 1959; Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Publizistik und Theologie an den Universitäten Münster und Zürich; 1993 Promotion; seit 1994 Mitarbeiter der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zunächst in der Forschungsstelle "Edition des Reuchlin-Briefwechsels", dann in der Forschungsstelle "Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts".
Gunther Franz (Band XV)
Geboren 1942 in Straßburg; Studium der Evangelischen Theologie und Landesgeschichte in Tübingen, Heidelberg und Mainz; Promotion 1969; Prüfung für den Höheren Bibliotheksdienst 1971; Honorarprofessor für Kultur- und Landesgeschichte.
J. F. Gerhard Goeters (Band XIV und Band XIX)
(1926–1996); 1957 Dr. theol.; 1963 Privatdozent für Kirchengeschichte in Bonn; seit 1967 Professor für Kirchengeschichte in Münster/ Westf.
Anneliese Sprengler-Ruppenthal (Band VI und Band VII)
(1923–2016); Promotion 1950; 1965 Habilitation; 1970 Professorin für Kirchengeschichte und Kirchliche Rechtsgeschichte Universität Göttingen; 1985 emeritiert; 1988–1996 Lehrbeauftragte Universität Hamburg; Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen; Mitglied des Vereins für Reformationsgeschichte.