Rechtswissenschaft

Claas Friedrich Germelmann

Die Rechtskraft von Gerichtsentscheidungen in der Europäischen Union

Eine Untersuchung vor dem Hintergrund der deutschen, französischen und englischen Rechtskraftlehren

2009. XXVII, 515 Seiten.

Jus Internationale et Europaeum 33

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ISBN 978-3-16-151172-1
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Die Rechtskraft ist ein grundlegendes Prinzip des Rechts: Jede gerichtliche Entscheidung muss einmal endgültig werden. Anders ist eine effektive Streitbeilegung unmöglich. Claas Friedrich Germelmann untersucht die Rechtskraftprinzipien im deutschen, französischen und englischen Recht und entwickelt eine Rechtskraftlehre für die Gerichte der EU.
Die Rechtskraft ist ein grundlegendes und universelles Prinzip des Prozessrechts. Jede Rechtsordnung, die die Beilegung eines Rechtsstreits prozessordnungsgemäß organisiert und einem Gericht zur Entscheidung überantwortet, ist darauf angewiesen, dass diese zu einem bestimmten Zeitpunkt endgültig wird. Anderenfalls wäre eine effektive Streitbeilegung nicht gewährleistet. Gleichwohl unterscheiden sich die Rechtskraftprinzipien in den einzelnen Rechtsordnungen nicht unerheblich. Das betrifft nicht nur die Bezeichnung, sondern auch die Reichweite der Zielsetzungen und Funktionen. Claas Friedrich Germelmann untersucht die rechtsdogmatischen Ansatzpunkte zur Erklärung des Phänomens Rechtskraft im deutschen, französischen und englischen Recht mit dem Ziel, eine allgemeine Rechtskraftdoktrin für das Prozessrecht der Gerichte der Europäischen Gemeinschaft (EuGH, EuG, EuGöD) zu entwickeln. Hierbei beleuchtet er insbesondere auch die Wechselwirkungen zwischen nationalen und gemeinschaftsrechtlichen Rechtskraftprinzipien. Er arbeitet heraus, dass der gemeinschaftsrechtliche Rechtskraftgrundsatz trotz seiner dogmatischen Verwandtschaft zum französischen Prozessrecht durchaus eigenständige, auf den besonderen Zielsetzungen des europäischen Gemeinschaftsrechts beruhende Charakteristika aufweist. Dies wird insbesondere bei der dogmatischen Begründung, den Rechtskraftwirkungen sowie der Bestimmung der Rechtskraftgrenzen durch den Begriff des Streitgegenstandes und die rechtskraftfähigen Entscheidungselemente deutlich.
Personen

Claas Friedrich Germelmann Geboren 1978; Studium der Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und der University of Cambridge (LL.M. 2004); 2008 Promotion; 2012 Habilitation; Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Europarecht an der Leibniz Universität Hannover und geschäftsführender Direktor des dortigen Instituts für Internationales Recht.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Common Market Law Review — 2010, 1863–1865 (Marcus Klamert)
In: IPRax — 2010, 94 + 492
In: Allg.Ministerialbl.d.Bay.Staatsreg. — 2009, 517
In: Juristenzeitung — 2010, 507–508 (Thomas Oppermann)
In: — 2012, 1520 (Apostolos Anthimos)