Rechtswissenschaft

Kay Windthorst

Der verwaltungsgerichtliche einstweilige Rechtsschutz

Zugleich eine Untersuchung des Erkenntnis- und Steuerungspotenzials der Rechtsdogmatik

2009. XLVII, 794 Seiten.

Jus Publicum 183

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ISBN 978-3-16-151264-3
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Kay Windthorst entwickelt angesichts unzureichender gesetzlicher Vorgaben ein Konzept für die Steuerung der verwaltungsgerichtlichen Entscheidungsfindung im einstweiligen Rechtsschutz. Grundlage hierfür ist das Erkenntnis- und Steuerungspotenzial der Rechtsdogmatik. Mit seiner Hilfe können Streitfragen des Eilrechtsschutzes ausgeräumt und ein konsistentes homogenes Entscheidungsprogramm entwickelt werden.
Die uneinheitliche Judikatur im verwaltungsgerichtlichen einstweiligen Rechtsschutz sorgt für zunehmende Verunsicherung und widerspricht dem Verfassungsgebot der Rechtssicherheit. Dies ist vor allem auf unzureichende normative Vorgaben für die Entscheidungsfindung zurückzuführen. Versuche der Rechtsprechung und Rechtswissenschaft, dieses Steuerungsdefizit durch Entwicklung verallgemeinerungsfähiger Kriterien und Leitsätze zu kompensieren, waren bislang nur partiell erfolgreich. Dies liegt vor allem daran, dass ihre dirigistische Kraft im Rahmen des gerichtlichen Entscheidungsprozesses nicht hinreichend geklärt ist.
Kay Windthorst will dem begegnen, indem er auf der Basis des Erkenntnis- und Steuerungspotenzials der Rechtsdogmatik ein Konzept für die Entscheidungsfindung entwirft. Grundlegend ist dabei die Unterscheidung zwischen Rechtsaussagesätzen der Rechtsdogmatik und durch sie legitimierten rechtlichen Leitsätzen. Sie ermöglicht eine Verifizierung des Inhalts dieser Leitsätze und grundsätzliche Aussagen über ihre Wirkkraft. Auf diese Weise können wesentliche Streitfragen des Eilrechtsschutzes, etwa die Voraussetzungen der Aussetzungsentscheidung, durch ein konsistentes homogenes Entscheidungsprogramm ausgeräumt werden. Der Ausgang der Rechtsschutzverfahren wird dadurch berechenbarer. Das dient der Rechtssicherheit. Zugleich wird anhand dieses Referenzgebietes deutlich, welchen Nutzen ein rechtstheoretisches Steuerungsmodell für die Klärung von Fragen der Rechtspraxis entfalten kann.
Personen

Kay Windthorst Geboren 1961; 1994 bis 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Potsdam und Düsseldorf; 1997 Promotion; 2008 Habilitation.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Deutsches Verwaltungsblatt — 2010, 1226–1228 (Clemens Weidemann)
In: Die Verwaltung — 2010, 461–464 (Klaus Rennert)
In: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) — 2010, 563–564 (Christoph Külpmann)
In: Allg.Ministerialbl.d.Bay.Staatsreg. — 2010, 188 (Ellen Scherbel)
In: Die Öffentliche Verwaltung — 2010, 859–860 (Friedhelm Hufen)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2010, 996