Theologie
Pseudepigraphie und Verfasserfiktion in frühchristlichen Briefen
Pseudepigraphy and Author Fiction in Early Christian Letters
Hrsg. v. Jörg Frey, Jens Herzer, Martina Janßen u. Clare K. Rothschild, u. Mitarb. v. Michaela Engelmann
159,00 €
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ISBN 978-3-16-151535-4
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Versuche der Beurteilung von Pseudepigraphie in der Antike und im Neuen Testament sind zuletzt in den 1960er und 1970er Jahren unternommen worden. In der neutestamentlichen Forschung wurden die aus der Altertumswissenschaft stammenden Anregungen oft einseitig zur generellen Legitimation neutestamentlicher Pseudepigraphie rezipiert, ohne nach einer differenzierten Beurteilung der jeweiligen pseudepigraphischen Fiktion und ihrer Legitimität zu fragen.
Angesichts dieser Situation sollen mit dem vorliegenden Band Problematik und Vielfalt der Pseudepigraphie neutestamentlicher Briefe dokumentiert, die neueren Ansätze zusammengefasst und so die Diskussion weiter vorangebracht werden. Es wird dabei eine repräsentative Breite angestrebt, die nicht nur alle im Neuen Testament als pseudepigraphisch beurteilten Briefe (einschließlich des Hebräerbriefes) behandelt, sondern den Kontext antiker und frühjüdischer Pseudepigraphie berücksichtigt. So werden auch die für die Entstehung neutestamentlicher Briefe traditionsgeschichtlich relevanten Bereiche einbezogen, u.a. apokalyptische Literatur, Weisheits- und Testamentenliteratur, apokryphe Schriften sowie der antike Briefroman.
I. Frühjüdische Kontexte
Leo G. Perdue: Pseudonymity and Graeco-Roman Rhetoric. Mimesis and the Wisdom of Solomon – Karina Martin Hogan: Pseudepigraphy and the Periodization of History in Jewish Apocalypses – Eibert Tigchelaar: Forms of Pseudepigraphy in the Dead Sea Scrolls
II. Griechisch-römische Kontexte
Wolfgang Speyer: Göttliche und menschliche Verfasserschaft im Altertum – Martina Janßen: Antike (Selbst-)Aussagen über Beweggründe zur Pseudepigraphie – Marco Frenschkowski: Erkannte Pseudepigraphie? Ein Essay über Fiktionalität, Antike und Christentum – Katharina Luchner: Pseudepigraphie und antike Briefromane – Timo Glaser: Erzählung im Fragment. Ein narratologischer Ansatz zur Auslegung pseudepigrapher Briefbücher – Robert Matthew Calhoun: The Letter of Mithridates. A Neglected Item of Ancient Epistolary Theory
III. Frühchristliche Kontexte
Harry Y. Gamble: Pseudonymity and the New Testament Canon – Eve-Marie Becker: Von Paulus zu »Paulus«. Paulinische Pseudepigraphie-Forschung als literaturgeschichtliche Aufgabe – Martin Hüneburg: Paulus versus Paulus. Der Epheserbrief als Korrektur des Kolosserbriefes – Nicole Frank: Der Kolosserbrief und die »Philosophia«. Pseudepigraphie als Spiegel frühchristlicher Auseinandersetzungen um die Auslegung des paulinischen Erbes – Trevor Thompson: A Stone that Still Won't Fit. An Introductory and Editorial Note for Edgar Krentz's »A Stone that Will Not Fit« – Edgar Krentz: A Stone That Will Not Fit. The Non-Pauline Autorship of 2 Thessalonians – Trevor Thompson: As If Genuine. Interpreting the Pseudepigraphic Second Thessalonians – Jens Herzer: Fiktion oder Täuschung? Zur Diskussion über die Pseudepigraphie der Pastoralbriefe – Clare K. Rothschild: Hebrews as a Guide to Reading Romans – Matthias Konradt: »Jakobus, der Gerechte«. Erwägungen zur Verfasserfiktion des Jakobusbriefes – Matt Jackson-McCabe: The Politics of Pseudepigraphy and the Letter of James – Karl Matthias Schmidt: Die Stimme des Apostels erheben. Pragmatische Leistungen der Autorenfiktion in den Petrusbriefen – Lutz Doering: Apostle, Co-Elder, and Witness of Suffering. Author Construction and Peter Image in First Peter – Jörg Frey: Autorfiktion und Gegnerbild im Judasbrief und im Zweiten Petrusbrief – Jutta Leonhardt-Balzer: Pseudepigraphie und Gemeinde in den Johannesbriefen – Stefan Krauter: Was ist »schlechte« Pseudepigraphie? Mittel, Wirkung und Intention von Pseudepigraphie in den Epistolae Senecae ad Paulum et Pauli ad Senecam
Nachwort
David E. Aune: Reconceptualizing the Phenomenon of Ancient Pseudepigraphy: An Epilogue
Angesichts dieser Situation sollen mit dem vorliegenden Band Problematik und Vielfalt der Pseudepigraphie neutestamentlicher Briefe dokumentiert, die neueren Ansätze zusammengefasst und so die Diskussion weiter vorangebracht werden. Es wird dabei eine repräsentative Breite angestrebt, die nicht nur alle im Neuen Testament als pseudepigraphisch beurteilten Briefe (einschließlich des Hebräerbriefes) behandelt, sondern den Kontext antiker und frühjüdischer Pseudepigraphie berücksichtigt. So werden auch die für die Entstehung neutestamentlicher Briefe traditionsgeschichtlich relevanten Bereiche einbezogen, u.a. apokalyptische Literatur, Weisheits- und Testamentenliteratur, apokryphe Schriften sowie der antike Briefroman.
Inhaltsübersicht
Martina Janßen / Jörg Frey: EinführungI. Frühjüdische Kontexte
Leo G. Perdue: Pseudonymity and Graeco-Roman Rhetoric. Mimesis and the Wisdom of Solomon – Karina Martin Hogan: Pseudepigraphy and the Periodization of History in Jewish Apocalypses – Eibert Tigchelaar: Forms of Pseudepigraphy in the Dead Sea Scrolls
II. Griechisch-römische Kontexte
Wolfgang Speyer: Göttliche und menschliche Verfasserschaft im Altertum – Martina Janßen: Antike (Selbst-)Aussagen über Beweggründe zur Pseudepigraphie – Marco Frenschkowski: Erkannte Pseudepigraphie? Ein Essay über Fiktionalität, Antike und Christentum – Katharina Luchner: Pseudepigraphie und antike Briefromane – Timo Glaser: Erzählung im Fragment. Ein narratologischer Ansatz zur Auslegung pseudepigrapher Briefbücher – Robert Matthew Calhoun: The Letter of Mithridates. A Neglected Item of Ancient Epistolary Theory
III. Frühchristliche Kontexte
Harry Y. Gamble: Pseudonymity and the New Testament Canon – Eve-Marie Becker: Von Paulus zu »Paulus«. Paulinische Pseudepigraphie-Forschung als literaturgeschichtliche Aufgabe – Martin Hüneburg: Paulus versus Paulus. Der Epheserbrief als Korrektur des Kolosserbriefes – Nicole Frank: Der Kolosserbrief und die »Philosophia«. Pseudepigraphie als Spiegel frühchristlicher Auseinandersetzungen um die Auslegung des paulinischen Erbes – Trevor Thompson: A Stone that Still Won't Fit. An Introductory and Editorial Note for Edgar Krentz's »A Stone that Will Not Fit« – Edgar Krentz: A Stone That Will Not Fit. The Non-Pauline Autorship of 2 Thessalonians – Trevor Thompson: As If Genuine. Interpreting the Pseudepigraphic Second Thessalonians – Jens Herzer: Fiktion oder Täuschung? Zur Diskussion über die Pseudepigraphie der Pastoralbriefe – Clare K. Rothschild: Hebrews as a Guide to Reading Romans – Matthias Konradt: »Jakobus, der Gerechte«. Erwägungen zur Verfasserfiktion des Jakobusbriefes – Matt Jackson-McCabe: The Politics of Pseudepigraphy and the Letter of James – Karl Matthias Schmidt: Die Stimme des Apostels erheben. Pragmatische Leistungen der Autorenfiktion in den Petrusbriefen – Lutz Doering: Apostle, Co-Elder, and Witness of Suffering. Author Construction and Peter Image in First Peter – Jörg Frey: Autorfiktion und Gegnerbild im Judasbrief und im Zweiten Petrusbrief – Jutta Leonhardt-Balzer: Pseudepigraphie und Gemeinde in den Johannesbriefen – Stefan Krauter: Was ist »schlechte« Pseudepigraphie? Mittel, Wirkung und Intention von Pseudepigraphie in den Epistolae Senecae ad Paulum et Pauli ad Senecam
Nachwort
David E. Aune: Reconceptualizing the Phenomenon of Ancient Pseudepigraphy: An Epilogue