Theologie

Niclas Förster

Marcus Magus

Kult, Lehre und Gemeindeleben einer valentinianischen Gnostikergruppe. Sammlung der Quellen und Kommentar

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 1999. XII, 485 Seiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 114

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ISBN 978-3-16-157353-8
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Anhand der Lehre des Gnostikers Marcus Magus sowie der Kultriten und des Gemeindelebens seiner Anhänger erörtert Niclas Förster das Phänomen des religiösen Synkretismus.
Mit der ersten Monographie zu Markus dem Magier leistet Niclas Förster einen wichtigen Beitrag zur Gnosisforschung. Er erschließt das noch weitgehend unerforschte Lehrsystem des Valentinianers Markus und befaßt sich außerdem mit den Kulthandlungen und dem Gemeindeleben der Markosier. Den thematischen Schwerpunkt der Studie bildet die Untersuchung des religiösen Profils der Lehre des Markus und den Kultriten seiner Gemeinde. Diese zeichnet er anhand von Quellen nach, die er zusammenfaßt, übersetzt und genau auswertet. In welchem Verhältnis stand Markus zum Christentum? Der Gnostiker war Vertreter einer synkretistischen Religiosität, die diverse Elemente unterschiedlichster und zum Teil heidnischer Herkunft mit der biblischen Überlieferung zu einem neuen Ganzen vereinte.
Diese komplexe Traditionsvielfalt legt Niclas Förster in einem Kommentar zu den Markus betreffenden Passagen in den antignostischen Werken des Irenäus und Hippolyt dar. Es zeigt sich, daß die Grundlage des synkretistischen Transformationsprozesses eine assoziierende Vernetzung vor allem von Zahlen – und Buchstabenspekulationen bildete. Mit Hilfe dieser spekulativen Denkweise vermengte der Gnostiker das unterschiedliche Traditionsmaterial und verwandelte so seine Lehre in ein wucherndes Wissenskonglomerat.
Die Sonderriten des gnostischen Gottesdienstes der Markosier hatten ihre Wurzeln zum Teil in nicht-christlichen Riten. Durch ein sakramental vermitteltes 'Evidenzerlebnis' wurde für jeden Markosier seine Erlösung bereits im Diesseits zur Realität.
Personen

Niclas Förster Geboren 1967; Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Göttingen und Tübingen; 1997 Promotion; Nachwuchsgruppenleiter im Emmy Noether-Programm der DFG; 2009 Habilitation; derzeit Privatdozent in Münster.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Religious Studies Review — Jg. 27 (2001), H.4, S. 418 (Birger A. Paerson)
In: New Testament Abstracts — Jg. 43, (1999), Nr. 3, S. 620
In: Nederlands Theologisch Tijdschrift — Jg.56 (2002), H.2, S. 155f (P.W.van der Horst)
In: Journal of Theological Studies — Jg. 51, (2000), Nr. 1, S. 322–324 (M.J. Edwards)
In: International Review of Biblical Studies — Vol. 45, Nr. 1651
In: Archives de Sciences Soc.des Relig. — 2000, Nr.110, S. 19 (Jean-Daniel Dubois)
In: De Stem van het Boek — Jg. 10, (1999), Nr. 3, S. 13
In: Apocrypha — 2001, H.12, S. 286f (J.-D. Dubois)
In: Laval théologique et philosophique — Jg.57 (2001) Nr.3, S. 575ff. (Paul-Hubert Poirier)
In: Evang. Theologie — Jg.47 (2002), H.1, S. 70ff (Prof. Josuttis)
In: Jahrbuch f.Antike und Christentum — Jg.43 (2000), S. 218ff. (Dr.Winrich A.Löhr)
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 2001, H. 4, S. 576f (J. Beutler)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.126 (2001), H.1, S.64ff. (Marco Frenschkowski)
In: Theologische Revue — Jg.99 (2003), H.3, Sp.212ff (Holger Strutwolf)