Rechtswissenschaft

Theo Bodewig

Der Rückruf fehlerhafter Produkte

Eine Untersuchung der Rückrufpflichten und Rückrufansprüche nach dem Recht Deutschlands, der Europäischen Union und der USA

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 1999. XXVI, 486 Seiten.

Jus Privatum 36

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ISBN 978-3-16-157896-0
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Rückrufe insbesondere aus der Autoindustrie erlangen immer größere Bedeutung und haben ein herausragendes Medienecho. Theo Bodewig untersucht, ob diese Aktionen allein der Kulanz der Unternehmen überlassen bleiben können, oder ob auch zivilrechtliche Pflichten und Ansprüche bestehen.
Rückrufe für fehlerhafte Produkte erfolgen immer häufiger. Trotz der umfangreichen Rückrufpraxis sind die zivilrechtlichen Grundlagen aber noch weitgehend ungeklärt. Sind diese Rückrufaktionen lediglich kulante Unternehmenspraxis oder sind sie Folgen einer rechtlichen Verpflichtung?
Da eine fortdauernde Produktbeobachtungspflicht besteht, endet die Produktverantwortung des Herstellers nicht damit, daß er ein Produkt in den Verkehr bringt. Es ist aber unklar, nach welchen Kriterien zu entscheiden ist, ob und wann der Hersteller nachträglich festgestellte Produktfehler auf sich beruhen lassen kann, wann er zumindest eine Warnung aussprechen muß und wann er eine Reparatur oder einen Austausch des defekten Produktes vornehmen muß. Und wer muß die Kosten solcher Aktionen tragen? Auch das am 1. August 1997 in Kraft getretene Produktsicherheitsgesetz konnte diese Fragen nicht endgültig klären.
Theo Bodewig diskutiert, ob und unter welchen Umständen eine Pflicht des Herstellers zur Warnung oder zum Rückruf besteht und ob ihr ein Anspruch des Produktbesitzers auf Auskunft oder Vornahme des Rückrufs gegenübersteht. Diese Fragen werden anhand des deutschen Vertrags-, Delikts- und Wettbewerbrechts untersucht. Dabei zeigt sich, daß ein vertragsrechtlicher Schutz des Abnehmers und Dritter gegen Risiken aus nachträglich entdeckten Produktgefahren allein ungenügend ist und der Ergänzung durch das Deliktsrecht bedarf.
Personen

Theo Bodewig Geboren 1946; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Münster und München; 1980 Promotion zum Dr. jur.; 1996 Habilitation; zahlreiche Lehraufträge an US-amerikanischen Hochschulen; Professor für Bürgerliches Recht und Europäisches Wirtschaftsrecht an der Universität München; seit 2004 Inhaber des GRUR Stiftungs-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Immaterialgüterrecht, insb. Patentrecht, Wirtschaftsrecht und Rechtsvergleichung der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Recht der International. Wirtschaft — (1999), Nr. 12, S. VI
In: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht (RabelsZ) — Band 66 (2002), H.1, S. 193ff (Prof. Brüggemeier)
In: Neue Juristische Wochenschrift — (2000), Nr. 17, S. 1248–1249 (Dr.H.J. Kullmann)
In: Juristenzeitung — Jg. 54, (1999), Nr. 23, S. 1165 (Prof.Dr. U. Foerste)
In: Transpatent Advobook — Internet 12.1.2001
In: GeneralCologneRe — 2001, Nr.2, S. 71 (?)
In: Journal of Consumer Policy — Jg23 (2000), Nr.3, S. 350
In: EBM-Wirtschaftsnachrichten — 2000, Nr.4 (Juli/Aug) (Herr Küppers)
In: Versicherungswirtschaft — 2001, Nr.2, S. 71 (Frau Brack)
In: Bundesanzeiger — (6.10.1999), Nr. 188, S. 17 161