Rechtswissenschaft

Carl Joseph Anton Mittermaier und der reformierte Strafprozess

Herausgegeben von Arnd Koch, Carl-Friedrich Stuckenberg und Wolfgang Wohlers

2022. VIII, 298 Seiten.
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ISBN 978-3-16-161474-3
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Carl Joseph Anton Mittermaier (1787–1867) galt unter Zeitgenossen als der produktivste und zugleich international bekannteste deutsche Strafrechtswissenschaftler. Mit zahllosen Beiträgen begleitete er die politisch aufgeladene Debatte über die Reform des Strafprozessrechts. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes gehen der Frage nach, ob und inwieweit Mittermaiers strafprozessuale Arbeiten aus heutiger Sicht bleibenden Stellenwert besitzen.
Carl Joseph Anton Mittermaier (1787–1867) hat das Strafprozessrecht und seine Entwicklung zwischen 1809 und 1866 in zahllosen Beiträgen behandelt. Sie decken den gesamten Zeitraum ab, der für die Entstehung des reformierten Strafprozesses relevant ist und erfassen den Strafprozess in all seinen Details. Mittermaier maß der »Erfahrung« und den neuen Disziplinen der Gerichtsmedizin, Strafrechtsvergleichung, Kriminalpolitik und Gefängniskunde weitaus größere Bedeutung zu als der vormaligen strafrechtlichen Leitwissenschaft, der Philosophie. Unbestritten ist die Rolle, die Mittermaier als Vermittler von Kenntnissen über das für den Reformprozess als Regelungsmuster bedeutsame ausländische (Strafprozess-)Recht wahrgenommen hat. Seine Bedeutung als Strafprozessrechtsdogmatiker wird dagegen durchaus kritisch gesehen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen der Frage nach, ob und inwieweit die strafprozessualen Arbeiten Mittermaiers aus heutiger Sicht bleibenden Stellenwert haben.
Inhaltsübersicht
Michael Hettinger: Mittermaier: Leben und Wirkung – Carl-Friedrich Stuckenberg: Die »neue Richtung“. Mittermaiers Konzeption der Rechtswissenschaft – Thomas Weigend: Mittermaier als Rechtsvergleicher – Jan Zopfs: Mittermaier und der gemeine deutsche Strafprozess – Sascha Ziemann: Der Staat, der einen Anwalt braucht. Die Staatsanwaltschaft in den Schriften Mittermaiers – Helmut Frister/Tillmann Horter: Die neuen Prozessmaximen (Mündlichkeit, Unmittelbarkeit, Anklageprinzip, Öffentlichkeit) – Sven Großmann: Vom Untertanen zum Bürger. Zur Entwicklung der Beschuldigtenrechte im Werk von Mittermaier – Wolfgang Wohlers: Mittermaier und die Institution der Verteidigung – Heike Jung: Mittermaiers »Die Lehre vom Beweise“. Eine Station auf dem Weg von der gesetzlichen Beweistheorie zum Grundsatz der freien Beweiswürdigung? – Antje Schumann: Visionäres zum Sachverständigen im Strafprozess – Petra Velten: Laiengerichtsbarkeit – Arnd Koch: Das Rechtsmittel der Berufung. Mittermaier als Vorläufer liberaler Justizkritik im Kaiserreich
Personen

Arnd Koch ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht. Strafprozessrecht, Risiko- und Präventionsstrafrecht sowie Juristische Zeitgeschichte an der Universität Augsburg.

Carl-Friedrich Stuckenberg ist Inhaber des Lehrstuhls für deutsches und internationales Strafrecht und Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung sowie Strafrechtsgeschichte an der Universität Bonn.
https://orcid.org/0000-0001-6062-7794

Wolfgang Wohlers ist Professor für Straf- und Strafprozessrecht an der Universität Basel.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: H-Soz-u-Kult — http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128748 (Oliver Mohr)