Judaistik

Johannes Sabel

Die Geburt der Literatur aus der Aggada

Formationen eines deutsch-jüdischen Literaturparadigmas

89,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-150209-5
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Im 19. Jahrhundert durchläuft das deutsche Judentum einen umfassenden Modernisierungsprozess, in dem zwei zentrale Bestandteile der jüdischen Tradition aufgenommen und neu bestimmt werden: Gesetz und Erzählung, Halacha und Aggada. Beide werden für die emanzipatorischen, wissenschaftlichen und literarischen Projekte und Ziele der Moderne fruchtbar gemacht. Johannes Sabel zeichnet diese Entwicklung nach.
Der Modernisierungsprozess des deutschen Judentums im 19. und frühen 20. Jahrhundert ist geprägt von einer umfassenden Transformation jüdischer Traditionselemente. Im Zentrum dieses Prozesses stehen zwei Bestandteile der rabbinischen Überlieferung: Gesetz und Erzählung, Halacha und Aggada. Die Diskussionen um dieses talmudische Kategorienpaar prägen die Wissenschaft des Judentums in ihrem Selbstverständnis und ihrer Begrifflichkeit. Doch nicht nur die Konzeptionen einer modernen jüdischen Philologie sind eng mit diesem Begriffspaar verbunden, sondern damit einhergehend die Diskussionen um eine deutsch-jüdische Literatur, um moderne jüdische Literatur überhaupt. Zwischen dem Beginn der Untersuchungszeit mit Leopold Zunz und ihrem vorläufigen Ende in Gershom Scholems und Walter Benjamins Diskussion über die Texte Franz Kafkas wird eine Entstehungsgeschichte deutsch-jüdischer Wissenschaft und Literatur nachgezeichnet, in der die jüdische Moderne die rabbinische Tradition umdeutet und neu auslegt.
Personen

Johannes Sabel Geboren 1973; Studium der Katholischen Theologie und Germanistik an der Universität Münster; 2007 Promotion an der Universität Tübingen; Mitarbeiter am Leo Baeck Institute New York; Tätigkeit als Referent der Studienstiftung des deutschen Volkes; derzeit Projektmitarbeiter bei der Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich in dem Projekt »Deutsche Edition von Louis GinzbergsLegends of the Jews".

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: PaRDeS — 18 (2012), S. 194–199 (Hans Otto Horch)
In: Judaica — 67 (2011), Heft 1 (Andreas Lehnardt)