Rechtswissenschaft

Tobias Zürcher

Legitimation von Strafe

Die expressiv-kommunikative Straftheorie zur moralischen Rechtfertigung von Strafe

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2020; Originalausgabe 2014; 2014. XIII, 201 Seiten.

Grundlagen der Rechtswissenschaft 21

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ISBN 978-3-16-159729-9
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Ist staatliche Strafe gerechtfertigt? Nicht die Idee der Vergeltung und auch nicht ein Nutzen für die Gesellschaft rechtfertigen sie. Strafe ist wesentlich ein moralischer Vorwurf, der verständlich sein muss. So können einige der gängigen Strafpraktiken moralisch gerechtfertigt werden – aber längst nicht alle.
Ist staatliche Strafe gerechtfertigt? Tobias Zürcher beschreibt die staatliche Strafe nicht als dogmatisches Problem, sondern als moralische Praxis, die darum auch nach einer moralischen Rechtfertigung verlangt. Strafe ist ein Vorwurf an den Täter, der verständlich sein muss. Dies nehmen die beiden klassischen Rechtfertigungsstrategien zu wenig ernst: Der Retributivismus erklärt nicht, warum Vergeltung nötig und Strafe verdient ist; der Konsequentialismus setzt dagegen einseitig auf den Nutzen von Strafe. Mit der expressiv-kommunikativen Theorie wird eine Strafethik entworfen, die sich in elementare menschliche Interaktion einordnen lässt und Personen als frei und verantwortlich anerkennt. Im Ergebnis zeigt sich: Einige Strafpraktiken sind als moralische Praxis verständlich und nötig. Diese Rechtfertigung ist allerdings fragil und abhängig von sozialen Konventionen. Nicht jede Strafe hält diesen Anforderungen stand.
Personen

Tobias Zürcher Geboren 1981; kaufmännische Berufslehre; Studium der Rechtswissenschaften (Master of Law) und der Philosophie (lic. phil.) an der Universität Bern; wissenschaftlicher Assistent am Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Bern; 2012 Promotion zum Dr. iur.; seit 2011 Lehrer für Philosophie am Gymnasium und an der Fachmittelschule Seefeld Thun (Schweiz).

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschr.f.Philosoph.Literatur — 2015, 42–50 (Thomas Meyer)