Theologie

Ehre

Interdisziplinäre Zugänge zu einem prekären Phänomen
Herausgegeben von Matthias D. Wüthrich, Markus Höfner und Richard Amesbury

2021. VI, 281 Seiten.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-160101-9
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: Universität Zürich
»Ehre« gilt vielen als ein mit der Moderne unverträglicher Anachronismus. In einem multiperspektivischen Zugang unternehmen die Beiträge dieses Bandes eine kritische Exploration von Begriff und Phänomenen von »Ehre«, die deren mögliche Gegenwartsrelevanz im Blick behält.
»Ehre« gilt vielen als ein mit der Moderne unverträglicher Anachronismus. Begreift man jedoch »Ehre« als historisch variables Anerkennungsverhältnis, so lässt sich in spätmodernen Gesellschaften nicht nur das Fortleben traditioneller Ehrformen beobachten. Vielmehr treten auch Transformationsgestalten der Ehre in den Blick, in denen diese entweder mit Prestige und Status oder aber mit der Idee einer allgemeinen menschlichen Würde verbunden wird. Und gerade im letzteren Fall könnte »Ehre« einen Beitrag dazu leisten, demokratische Prinzipien nicht nur zu postulieren, sondern zu motivieren und weiterzuentwickeln. Die Beiträge dieses Bandes unternehmen eine kritische Untersuchung von Begriff und Phänomenen von »Ehre«, die deren mögliche Gegenwartsrelevanz im Blick behält. Sie bedienen sich dabei historischer, philosophischer, ethischer und theologischer Zugänge und interkultureller Konkretionen.
Inhaltsübersicht
Matthias D. Wüthrich/Markus Höfner: Prekäre Ehre. Eine Problemexploration

I. Historische Zugänge
Thomas Krüger: Biblische Schlaglichter zum Thema Ehre − Knut Görich: Ehrformen in der Geschichte des Früh- und Hochmittelalters − Winfried Speitkamp: Historische Transformationen der Ehre. Deutschland im 20. Jahrhundert

II. Philosophische Grundlagen
Hilge Landweer: Ehre zwischen Scham und Zorn. Auf der Suche nach einem transkulturellen Ehrbegriff − Anthony Cunningham: Mit Ehre leben. Eine humane Vision − Jean-Pierre Wils: Partikularismus der Ehre, Universalismus der Würde. Reflexionen über zwei Paradigmen in religionsaktueller Hinsicht

III. Ethische und theologische Perspektiven
Marie-Luisa Frick: Der Schutz der Ehre als Menschenrecht? − Klaas Huizing: Ehre, Scham und Statusverzicht. Präventivethik und die Frage nach dem Ursprung der Gewalt − Notger Slenczka: Die Ehre des Menschen und die Ehre Gottes. Eine theologische Perspektive auf das Phänomen der Ehre. Schritte auf dem Weg zu einer phänomenologischen Theologie − Stefanie Klein: Ehre sei Gott und Friede den Menschen. Überlegungen zur theologischen Bedeutung der Ehre Gottes in der Spätmoderne

IV. Interkulturelle Konkretionen und Kontraste
Ahmet Toprak: Jugendkulturelle Dimension der Ehre − Tanja Bührer: Interkulturelle Kooperationen und Konflikte: Militärkulturen und Ehrkonzeptionen im kolonialen Kontext Deutsch-Ostafrikas − Heiner Roetz:Gekautes Wachs. Zum Problem der Ehre in der klassischen chinesischen Philosophie
Personen

Matthias D. Wüthrich Geboren 1972; Studium der Ev. Theologie in Bern und Heidelberg; Promotion an der Universität Bern; Beauftragter für Theologie beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK); Habilitation an der Universität Basel; 2016 Assistenzprofessor und seit 2022 ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der Universität Zürich.
https://orcid.org/0000-0002-1063-5267

Markus Höfner Geboren 1972; Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Oberursel, Berlin, Jerusalem und Heidelberg; Promotion in Heidelberg; seit 2017 Geschäftsführender Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie, Theologische Fakultät, Universität Zürich.

Richard Amesbury is Professor of Religious Studies and of Philosophy and Director of the School of Historical, Philosophical and Religious Studies at Arizona State University.
https://orcid.org/0000-0003-0454-9765

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Stimmen der Zeit — 147 (2022), S. 791–793 (Jörg Nies SJ)