Rechtswissenschaft

Lucas Montenegro

Femizid und Strafrecht

Rubrik: Gesetzgebung
JuristenZeitung (JZ)

Jahrgang 78 () / Heft 12, S. 549-557 (9)
Publiziert 09.06.2023

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Seit etwa zweieinhalb Jahren wird in Deutschland zunehmend intensiv über die Einführung strafrechtlicher Regelungen für sogenannte Femizide diskutiert. Nach einer Erläuterung des Begriffs »Femizid« stellt der Beitrag entsprechende Regelungen in lateinamerikanischen Ländern vor, um anschließend das Vorhaben einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Problematisch erscheint – neben der Instrumentalisierung des Strafrechts für die Veranschaulichung struktureller gesellschaftlicher Missstände – insbesondere die Vermischung individueller und kollektiver Ebenen der Handlungserklärung. Im Bereich der sogenannten Trennungstötungen verdient die Rechtsprechung durchaus Kritik, jedoch aus anderen Gründen als denjenigen, die mit dem schwer abgrenzbaren Konzept des Femizids ins Feld geführt werden.
Personen

Lucas Montenegro Geboren 1989; Studium der Rechtswissenschaft an der Universidade Federal do Ceará (Brasilien); 2022 Promotion (HU Berlin); LL.M.-Studium an der Universität Göttingen; wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Rechtsphilosophie/Rechtstheorie der Universität Halle/Wittenberg.
https://orcid.org/0000-0002-0247-1063