Theologie

Christof Gestrich

Christentum und Stellvertretung

Religionsphilosophische Untersuchungen zum Heilsverständnis und zur Grundlegung der Theologie

2001. XIV, 473 Seiten.
129,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147497-2
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Christof Gestrich entwirft eine hermeneutisch orientierte Religionsphilosophie, die durch die Klärung der Kategorie der Stellvertretung das kirchliche Heilsverständnis neu beleuchtet und einen Beitrag zur moralischen Fundierung der modernen Zivilisation leistet.
Die Krise des christlichen Glaubens in der Gegenwart vollzieht sich nicht nur an den Rändern der Kirche, sondern inmitten des Zentrums. Es ist fraglich geworden, inwieweit es der Theologie der Gegenwart noch gelingt, das christliche Heilsverständnis adäquat zum Ausdruck zu bringen.
Der Term Stellvertretung scheint geeignet zu sein, das Zentrum des christlichen Glaubens in seinen mannigfaltigen Bezügen zur Sprache zu bringen. Dafür ist es jedoch notwendig, ihn genauer als bislang zu klären. Christof Gestrich versucht, im Spannungsfeld von Theologie, Sprachphilosophie und Ontologie einen Beitrag zum differenzierten Gebrauch zu leisten. Darüber hinaus legt er eine Gesamtdeutung der christlichen Soteriologie – einschließlich sozialethischer und kulturphilosophischer Implikationen – vor, die diesen Differenzierungen Rechnung trägt.
Im Kontext der Ontologie kann Stellvertreten als Bedingung von Freiheit und geschichtlicher Entwicklung bestimmt werden. In den Blick rückt dann die Frage, in welcher Beziehung göttliches und menschliches Vertreten zueinander stehen. Christof Gestrich akzentuiert vernachlässigte Themen, wie Erwählung, Heiligkeit und Säkularisierung, neu. Als vorzüglichen Ort, an dem freiheitsstiftende Vertretung stattfindet, bestimmt er das metaphorische und symbolische Vermögen der Sprache. Das Phänomen des Anredens formt neue Räume, in denen das in Jesus Christus sich zeigende Heil durchsichtig wird.
Personen

Christof Gestrich 1940–2018; Studium der Ev. Theologie: 1967 Promotion; 1974 Habilitation; seit 1992 Inhaber eines systematisch-theologischen Lehrstuhls an der Humboldt-Universität zu Berlin mit den Schwerpunkten Hermeneutik, Religionsphilosophie und Ethik; 2007 emeritiert.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Nederlands Theologisch Tijdschrift — Jg.57 (2003), H.4, S. 349f (G.C. den Hertog)
In: Nachrichten d. Evang.-Luth. Kirche — Jg.56 (2001) Nr.9, S. 298f. (Gerson Raabe)
In: Kerk en Theologie — Jg.53 (2002), H.3, S. 261 (A.J. Plaisier)
In: Concilium — 2003, H.3, S. V
In: Bijdragen — Jg.62 (2002), H.4, S. 489 (Nur Bibliographie)
In: Zeitzeichen — Jg.3 (2002), H.3, S. 66f (Ulrich Asendorf)
In: Freiburger Zeitschr.f.Phil.u.Theol. — Bd.49 (2002), H.1/2, S. 274ff (Wolfgang Klaghofer)
In: Protestantesimo — 2003, H.1, S. 61f (Sergio Rostagno)
In: Christ in der Gegenwart — Jg.53 (2001) H.24, S.208 (Nur Bibliographie)
In: Reformierte Presse — Nr. 10 (08.03.02), S. 11 (Matthias Zeindler)
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 2002, H.4, S. 608ff (P. Knauer S.J.)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.127 (2002), H.11, S. 1202ff (Stephan Schaede)
In: Tijdschrift voor Theologie — Jg.42 (2002), H.1, S. 98 (W. Logister)
In: Wissenschaftlicher Literaturanzeiger — Jg. 42 (2003), H.1, S. 60 (Prof.G.Ringshausen)
In: Verkündigung u. Forschung — 56 (2011), S. 62–78 (Philipp Stoellger)