Rechtswissenschaft

Axel Tschentscher

Demokratische Legitimation der dritten Gewalt

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2006. XXIII, 410 Seiten.

Jus Publicum 147

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ISBN 978-3-16-158001-7
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Das Demokratieprinzip des Grundgesetzes gebietet die demokratische Legitimation aller Bereiche staatlicher Hoheitsgewalt. Für die dritte Gewalt, die Rechtsprechung, sind die Konsequenzen dieses Gebotes seit langem umstritten. Mit dem Kontrollmodell demokratischer Legitimation zeigt Axel Tschentscher einen Lösungsweg auf.
Die dritte Gewalt ist im Bereich der richterlichen Entscheidungstätigkeit von Weisungen freigestellt. Axel Tschentscher zeigt, daß die demokratische Legitimation nach dem herrschenden organisatorisch-formalen Modell zu Inkonsistenzen führt. Das Demokratieprinzip des Grundgesetzes interpretiert er im Sinne eines Kontrollmodells demokratischer Legitimation, bei dem die potentielle Inhaltskontrolle als primäres Kriterium dient. Das grundgesetzlich gebotene Legitimationsniveau kann bei funktionierender sachlich-inhaltlicher demokratischer Legitimation in einzelnen Bereichen auch ohne das personell-organisatorische Element der Legitimationskette verwirklicht werden. Die legitimatorische Reichweite der richterlichen Gesetzesbindung würde unterschätzt, wollte man dem Gesetzgeber eine tatsächlich ausgeübte, flächendeckende Steuerung statt bloß potentieller Inhaltskontrolle abverlangen. Nach dem Kontrollmodell bietet sich den Ländern ein breites Spektrum grundgesetzkonformer Verfahren der Richterbestellung, unter denen selbst kooptative Elemente nicht von vornherein ausgeschlossen sind.
Personen

Axel Tschentscher Geboren 1964; 1999 Promotion; 2002 Assistenzprofessor für Rechtsphilosophie; 2004 Habilitation; seit 2005 Professor für Staatsrecht, Rechtsphilosophie und Verfassungsgeschichte an der Universität Bern.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Recht und Politik — 2007, 117–119 (Jürgen Jekewitz)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2012, 1241