Theologie

Dorothea Wendebourg

Essen zum Gedächtnis

Der Gedächtnisbefehl in den Abendmahlstheologien der Reformation

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Leinen
ISBN 978-3-16-149970-8
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Zu den zentralen Fragen der Abendmahlstheologie, aber auch des ökumenischen Dialogs und der Liturgiewissenschaft gehört, was es bedeutet, daß das Abendmahl »zu Christi Gedächtnis« gefeiert und daß zu seinem Gedächtnis gerade ein solches Mahl gehalten werden soll. Dorothea Wendebourg geht der Frage nach, wie dieser Befehl in der Reformation verstanden wurde.
Nach dem Neuen Testament ist das Abendmahl »zu Christi Gedächtnis« gestiftet. Was mit dieser Bestimmung gemeint ist, gehört zu den zentralen abendmahlstheologischen Problemen nicht nur der biblischen Exegese und der systematischen Theologie, sondern auch der Liturgiewissenschaft und des ökumenischen Dialogs. In letzterem Zusammenhang gewann das Gedächtnismotiv besondere Prominenz, weil es häufig als Brücke zur Überwindung der Meßopferkontroverse betrachtet und behauptet wurde, diese Kontroverse wäre bei richtiger Einschätzung des »Gedächtnisses« schon im 16. Jahrhundert überflüssig gewesen. Allerdings hat es bislang keine Untersuchung gegeben, die der Frage nachgegangen wäre, wie das Gedächtnismotiv auf reformatorischer Seite damals tatsächlich verstanden wurde. Nach zwei Hintergrundkapiteln über das Spätmittelalter und Erasmus von Rotterdam erörtert Dorothea Wendebourg jene Frage für die Hauptreformatoren der ersten Generation, Martin Luther, Andreas Karlstadt, Huldrych Zwingli, Johannes Oekolampad und Philipp Melanchthon. Charakteristisch ist für diese Theologen, daß sie den Vollzug, der »zu Christi Gedächtnis« geschieht, im von Christus eingesetzten Essen sehen, woraus sich, insbesondere bei Luther, die Frage ergibt, was es bedeutet, daß »Christi Gedächtnis« gerade in dieser Weise gehalten werden soll. Innerhalb des gemeinsamen Rahmens differiert die nähere Bestimmung des Gedächtnismotivs beträchtlich, so daß es nicht nur in unterschiedlicher Weise gegen das Meßopfer ins Feld geführt wird, sondern, in eigentümlicher Verschränkung mit dieser Kontroverse, auch eine Schlüsselrolle in den Auseinandersetzungen unter den Reformatoren spielt. Nicht zuletzt schlagen sich diese Differenzen auch liturgisch nieder.
Personen

Dorothea Wendebourg Geboren 1952; Professor emeritus für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologische Revue — 107 (2011), S. 36–39 + 113 (2017), S. 91–112 (Wolfgang Thönissen / Markus Wriedt)
In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — 90 (2010), S. 577–578 (M. Arnold)
In: Reformierte Presse — 2011, Nr. 47, S. 13 (Rudolf Gebhard)
In: Lutheran Quarterly — 24 (2010), S. 197–199 (Carter Lindberg)
In: Theologische Literaturzeitung — 136 (2011), S. 536–538 (Christopher Spehr)
In: Archiv für Liturgiewissenschaft — 54 (2012), S. 343–345 (Friedrich Lurz ua)
In: Theologische Quartalschrift (ThQ) — 191 (2011), S. 117–122 (Andreas Odenthal)
In: Zeitschr.f.Katholische Theologie — 2012, Heft 3, S. 413–416 (Niccolo Steiner)
In: Dansk Teologisk Tidsskrift — 75 (2012), S. 227–228 (Bo Kristian Holm)
In: Archiv für Reformationsgeschichte — 39 (2010), S. 37–38 (Beiheft) (Volker Leppin)
In: Lutherische Beiträge — 17 (2012), S. 46–51 (Holger Sonntag)
In: Bekennende Kirche — 2012, Nr. 49, S. 41–43 (Jürgen-Burkhard Klautke)