Rechtswissenschaft

Gerson Trüg

Lösungskonvergenzen trotz Systemdivergenzen im deutschen und US-amerikanischen Strafverfahren

Ein strukturanalytischer Vergleich am Beispiel der Wahrheitserforschung

149,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147932-8
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Der deutsche und der amerikanische Strafprozeß sind im Ansatz und in der Grundstruktur sehr unterschiedlich gestaltet. Dennoch haben beide Rechtsordnungen mit vergleichbaren Problemen wie z.B. Massenkriminalität und schwere Kriminalität zu kämpfen. Gerson Trüg weist nach, daß diese Probleme dazu führen, daß die Praxis beider Strafverfahren sehr viel ähnlicher ist als es den Anschein hat.
Das deutsche und das US-amerikanische Strafverfahren liegen in dogmatischer Hinsicht weit auseinander. Dies führt zu dem Schluß, daß auch die Praxis von Strafverfahren in Deutschland und den USA verschieden ist und zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.
Beide Rechtsordnungen haben jedoch mit vergleichbaren Problemen wie Massenkriminalität einerseits und schwerer Kriminalität andererseits zu kämpfen. So entstehen in beiden Staaten an das jeweilige Strafjustizsystem gerichtete Regelungsbedürfnisse. Dadurch bedingt haben sich für den Bereich der Massenkriminalität Effizienz- und Erledigungsstrategien herausgebildet, wohingegen Strafverfahren aus dem Bereich der schweren Kriminalität materielle Gerechtigkeitsvorstellungen auslösen. Diese Strategien und Vorstellungen werden dauerhafte Bestandteile der Praxis des Verfahrens und verursachen Modifikationen des deutschen und des amerikanischen Strafprozesses.
Gerson Trüg untersucht diese Modifikationen und weist Parallelen in der Praxis des deutschen und des US-amerikanischen Strafverfahrens nach. Unter dem Blickwinkel der Wahrheitserforschung, die beide Verfahrensordnungen für sich als Ziel reklamieren, überprüft er zunächst, ob es im Bereich der Verfolgung von Massenkriminalität Konvergenzen hinsichtlich der Anwendung des Opportunitätsprinzips gibt. Anschließend wird untersucht, ob die Praxis der sogenannten Verständigungen vergleichbar ist und schließlich geht es um Konvergenzen im Bereich der Verfolgung von schwerer Kriminalität durch Darlegung der Praxis des Beweisrechts.
Personen

Gerson Trüg ist Privatdozent und Prüfer im Schwerpunktbereich Rechtspflege in Strafsachen an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Fachanwalt für Strafrecht in Freiburg.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Juristische Arbeitsblätter — Jg.35 (2003), H.12, S.971f (B.Heintschel-Heinegg)
In: Goltdammer's Archiv für Strafrecht — Jg.151 (2004), H.12, S.756f (Dr. Sabine Gleß)