Judaistik

Andreas Lehnardt

Qaddish

Untersuchungen zur Entstehung und Rezeption eines rabbinischen Gebetes

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2020; 2002. XIV, 386 Seiten.

Texts and Studies in Ancient Judaism 87

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ISBN 978-3-16-158684-2
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Dieser vorliegende Band bietet einen vollständigen Überblick über die frühen Quellen des Qaddish-Gebetes. Sämtliche rabbinischen und gaonäischen Texte werden im Original und mit kommentierten Übersetzungen vorgestellt und diskutiert. Damit liegt eine grundlegende Studie zur Geschichte, Liturgie und zum Verständnis des rabbinischen Judentums vor.
Das Qaddish-Gebet ist neben dem Shema' und dem Achtzehn-Bitten-Gebet eines der zentralen Gebete des rabbinischen Judentums. Andreas Lehnardt stellt die frühe Entwicklung und Rezeptionsgeschichte dieses in unterschiedlichen Versionen bekannten Gebets dar. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der textlichen, sprachlichen und formalen Analyse des Gebetes, wobei sowohl die ältesten erreichbaren Textzeugen des Qaddish (u. a. aus der Kairoer Geniza), die frühesten Hinweise auf das Gebet in der rabbinischen Literatur (Targum, Talmud und Midrasch) als auch die Bezugnahmen auf das Qaddish in der Hekhalot-Literatur und in der weitverzweigten gaonäischen Responsenliteratur analysiert werden. Neben Fragen der Datierung und Lokalisierung sowie der Erörterung des Sitzes im Leben untersucht Andreas Lehnardt das in der Forschung bislang wenig beachtete Problem der Funktionen des Qaddish an unterschiedlichen Orten der Liturgie. Gilt das Qaddish seit den Arbeiten von David de Sola Pool und Joseph Heinemann als Gebet aus dem Lehrhaus (bet ha-midrash), rekonstruiert Andreas Lehnardt ein differenzierteres Bild seiner Genese und Rezeption. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf den Einfluß des Brauches (Minhag) auf die liturgischen Applikationen. Abschließend kommt die erst im Mittelalter eingeführte Verwendung des Qaddish als Gebet für die Verstorbenen in den Blick, das sogenannte Waisen-Qaddish. Der Band wird durch ein ausführliches Handschriften- und Literaturverzeichnis sowie Indices abgeschlossen.
Personen

Andreas Lehnardt Geboren 1965; Professor für Judaistik an der Ev.-theol. Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Leiter mehrerer wissenschaftlicher Projekte zur Geschichte und Literatur der Juden in Deutschland; Vorsitzender der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.
https://orcid.org/0000-0002-9461-6775

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Shofar — Vol.21 (2002), H.1, S. 196
In: Salesianum — Jg.65 (2003), H.4, S. 818f (Rafael Vicent)
In: New Testament Abstracts — Vol.46 (2002), H.2, S. 406
In: Kerk en Theologie — Jg.54 (2003), H.3, S.274 (Arie C. Kooijman)
In: Judaica — Jg.58 (2002), H.2, S. 135f (Markus Öhler)
In: The Jewish Quarterly Review — 97 (2007), S. e65-e69 (Ra'anan S. Boustan)
In: Journal for the Study of the Old Testament — 2003, S. 176 (L.L. Grabbe)
In: Archiv für Liturgiewissenschaft — Jg.46 (2004), H.3, S.433 (C.L.)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 45 (2006), S. 129 (Christfried Böttrich)
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — Bd.117 (2005), S.309 (M.K.)
In: Revue des Etudes Juives — Vol.162 (2003), H.1–2, S. 295ff (Jean-P. Rothschild)
In: Reformierte Presse — 2002, H.26, S. 23 (Hanspeter Ernst)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.129 (2004), H.10, Sp.1046ff (Hermut Löhr)