Rechtswissenschaft

Dominique Jakob

Schutz der Stiftung

Die Stiftung und ihre Rechtsverhältnisse im Widerstreit der Interessen

2006. XXIX, 572 Seiten.

Jus Privatum 111

149,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-149100-9
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Nach der Reform des Stiftungsprivatrechts vom 1.9.2002 hat das Stiftungsrecht wieder Hochkonjunktur. Dominique Jakob untersucht die Rechtsverhältnisse der Stiftungsbeteiligten zur Stiftung und untereinander, arbeitet die typischen Interessenkonflikte heraus und versucht Lösungen zu entwickeln, wie die Stiftung im Widerstreit dieser Interessen geschützt werden kann.
Nach der Reform des Stiftungsprivatrechts vom 1.9.2002 hat das Stiftungsrecht wieder Hochkonjunktur in Wissenschaft und Praxis. Neue Stiftungsmodelle werden in Deutschland und auf europäischer Ebene präsentiert. In diesem Kontext untersucht Dominique Jakob die gesamte Struktur der rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts, um zum einen die gestalterischen Möglichkeiten und Grenzen auszuloten, und zum anderen die stiftungstypischen Konfliktlagen sichtbar zu machen sowie Konfliktvermeidungs- und Konfliktlösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Der Autor betrachtet zunächst die einzelnen Stiftungsbeteiligten, also Stifter, Destinatäre, Vorstand, Beirat, Aufsichtsbehörde, Zustifter und Spender sowie Erben und Gläubiger und untersucht deren Rechtsverhältnisse zur Stiftung und untereinander. In einem weiteren Schritt arbeitet er die einzelnen Interessenkonflikte in diesen Rechtsverhältnissen heraus, strukturiert sie und versucht aus dieser Gesamtschau heraus, Möglichkeiten zum Schutz der Stiftung zu gewinnen. Indem er schließlich vorhandene Schutzmöglichkeiten mit stiftungstypischen Gefährdungslagen abgleicht, spürt er Schutzlücken auf. Kautelarjuristische Hinweise sowie Vorschläge de lege ferenda, wie diese Lücken geschlossen werden könnten, schließen die Arbeit ab. In seiner dogmatischen Arbeit zum deutschen Recht richtet der Autor den Blick auch auf die Stiftungsrechtsordnungen der Schweiz, Österreichs und Liechtensteins, da diese für die Diskussion in Deutschland in konstruktiver Weise fruchtbar gemacht werden können.
Inhaltsübersicht
1. TEIL: SCHUTZZWECK UND SCHUTZGEGENSTAND STIFTUNG
1. Kapitel: Die Stiftung als Phänomen in Gesellschaft, Wirtschaft und Recht
A. Der traditionelle Stiftungsgedanke und seine Emanzipation – neue Anforderungen an eine alte Rechtsfigur
B. Gedanken zum Stiftungsbegriff
C. Zwischenresümee: Das zu schützende Stiftungskonzept

2. Kapitel: Notwendigkeit des Schutzes einer Stiftung
A. Problemstellung – Die Stiftung als Interessenkonflikt
B. Lösungsansatz – Die Stiftung als Interessenkonkordanz

2. TEIL: RECHTSVERHÄLTNISSE IM STIFTUNGSRECHT
1. Kapitel: Die Stiftungsbeteiligten und ihr Verhältnis zur Stiftung
A. Der Stifter
B. Die Destinatäre
C. Der Vorstand
D. Das Zweitorgan – Der Beirat
E. Die staatliche Aufsichtsbehörde
F. Der übrige Rechtsverkehr
G. Die Anfallberechtigten
H. Die Steuerbehörde

2. Kapitel: Die Stiftungsbeteiligten und ihr Verhältnis untereinander
A. Das Verhältnis des Stifters zu den übrigen Stiftungsbeteiligten
B. Das Verhältnis der Destinatäre zu den übrigen Stiftungsbeteiligten
C. Das Verhältnis der Stiftungsorgane zu den übrigen Stiftungsbeteiligten
D. Das Verhältnis der Aufsichtsbehörde zu den übrigen Stiftungsbeteiligten

3. Kapitel: Resümee und Zwischenergebnis

3. TEIL: INTERESSENKONFLIKTE IM STIFTUNGSRECHT UND IHRE LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN
1. Kapitel: Strukturierung der Stiftungsinteressen und typische Gefährdungslagen
A. Interessengruppen
B. Interessengegensätze
C. Stiftungstypische Gefährdungslagen

2. Kapitel: Strukturierung der Schutzmöglichkeiten und typische Stiftungsklagen
A. Außergerichtliche Schutzmöglichkeiten
B. Gerichtliche Rechtsbehelfe

3. Kapitel: Gefährddungslagen und Schutzmöglichkeiten – Zuordnung und Auswertung
A. Zuordnung der Schutzmöglichkeiten – Kongruenzen und Lücken
B. Unechte Schutzlücken – Satzungsgestaltung des Stifters
C. Echte Schutzlücken – Einschreiten des Gesetzgebers?
D. Zwischenergebnis

4. Kapitel: Corporate Governance im Stiftungsrecht – Foundation Governance
A. Materielle Regeln stiftungsrechtlicher Governance
B. Institutioneller Ordnungsrahmen

5. Kapitel: Der Weg zu einem geschlossenen Schutzsystem
A. Balance of powers und praktische Konkordanz
B. Geschlossenes Schutzsystem durch Kohärenz der Schutzmechanismen
Personen

Dominique Jakob Geboren 1971; Studium der Rechtswissenschaften in Augsburg, München und Lund/Schweden (LL.M.); 2001 Promotion; 2006 Habilitation; wiss. Assistent am Institut für Internationales Recht – Rechtsvergleichung der Universität München; Privatdozent an der Universität München.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Banca, borsa e titoli di credito — 2011, 275–278
In: Socialnet.de — Socialnet.de/rezension/5003.php (Marcus Kreutz)
In: Nordrhein-Westfäl.Verwaltungsblätter — 2007, 244 (Bernd Andrick)
In: Die Öffentliche Verwaltung — 2008, 258–259 (Ulrich Karpen)
In: Oesterr.Recht d.Wirtschaft — 2007, 583
In: Wissenschaftsrecht — 2007, 454–461 (Christian Flämig)
In: Deutsche Notar-Zeitschrift — 2008, 77–78 (Peter Rawert)
In: Zeitschr. f. Evang. Kirchenrecht — 2012, 119–120 (Burghard Winkel)
In: Liechtensteinsche Juristenzeitung — 2007, 26
In: Zeitschr.zum Stiftungswesen — 2007, 92 (Martin Schulte)
In: Allg.Ministerialbl.d.Bay.Staatsreg. — 2007, 355 (Ellen Scherbel)