Theologie

Michael Becker

Wunder und Wundertäter im frührabbinischen Judentum

Studien zum Phänomen und seiner Überlieferung im Horizont von Magie und Dämonismus

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2002. XVI, 534 Seiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2. Reihe 144

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ISBN 978-3-16-157478-8
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Wunder und Wundertäter in der frührabbinischen Traditionsliteratur: Gab es sie wirklich, und was bewirkten sie? Die Untersuchung der frührabbinischen Terminologie und Erzähltradition ermöglicht einen interessanten Einblick in das spätantike Judentum.
Michael Becker schreibt über ein Thema des spätantiken Judentums, das gleichermaßen relevant ist für die Hintergründe des Wirkens Jesu von Nazareth und seiner Darstellung wie des zeitgenössischen Wunder-(täter)verständnisses insgesamt.
Methodische Vorüberlegungen und eine Forschungsübersicht führen in die komplexe historische wie traditionsgeschichtliche Problematik der frührabbinischen Traditionsliteratur ein. Anschließend behandelt der Autor die Problemkreise 'Magie' und 'Dämonismus' und interpretiert die frührabbinische Terminologie sowie die Erzähltraditionen ausführlich.
Das Hauptgewicht seiner Untersuchung liegt auf dem Verständnis von Wundertätern im frührabbinischen Judentum. Dazu analysiert er nicht nur die Traditionen zu Honi dem Kreiszieher und Hanina ben Dosa, sondern zieht auch weitere frührabbinische Belege zur Erläuterung heran. Unter Beachtung der hermeneutischen Eigenart der jüdischen Traditionsliteratur überprüft Michael Becker außerdem verschiedene rabbinische Verständnismuster, wie z. B. das Shaliah-Verständnis und die Hasidim-These, auf ihren Aussagegehalt und ihre Tragfähigkeit hin. Er klärt detailliert die rabbinischen Überarbeitungstendenzen und kommt zu dem Ergebnis, daß trotz der vielfach kritischen Urteile der Rabbinen an der Existenz charismatischer Strömungen und Einzelgestalten innerhalb und außerhalb der rabbinischen Kreise kein Zweifel besteht.
Michael Becker schließt die Untersuchung durch einen Ausblick auf die Jesustradition ab. Er prüft kritisch einige theologische Entwürfe, welche sich jüngst auf Teile des rabbinischen Vergleichsmaterials berufen haben.
Personen

Michael Becker Geboren 1958; Studium der Katholischen und Evangelischen Theologie in Frankfurt/M, Heidelberg, Oberursel und München; 2000 Promotion; wissenschaftlicher Mitarbeiter am neutestamentlichen Institut der ev. Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Shofar — Vol.21 (2002), H.1, S. 188
In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — Jg.83 (2003), H.2, S. 226f (Ch. Grappe)
In: New Testament Abstracts — Vol.46 (2002), H.3, S. 582
In: Judaica — Jg.59 (2003), H.4, S.306ff (Beate Ego)
In: Journal of Biblical Literature — Vol.122 (2003), H.3, S. 581ff (Graham H. Twelftree)
In: International Review of Biblical Studies — Vol.48 (2001/02), S. 1647
In: Dansk Teologisk Tidsskrift — Jg.68 (2005), H.2, S.148f (A. K. Petersen)
In: Bijdragen — 68 (2007), S. 352–354 (Bart J. Koet)
In: Biblische Zeitschrift — Jg.48 (2004), H.2, S.292f (Dieter Trunk)
In: Frankfurter Judaistische Beiträge — 2003, H.30, S.211ff (Bill Rebiger)
In: De Stem van het Boek — Jg.14 (2003), H.2, S. 10f
In: Arbeitskreis f.Evangelikale Theologie — Jg.17 (2003), S. 271ff (Armin D. Baum)
In: Trierer Theologische Zeitschrift — Jg.113 (2004), S.254f (Marius Reiser)
In: Revue des Etudes Juives — Jg.163 (2004), H.3–4, S.547f (Simon C. Mimouni)
In: Orientalistische Literaturzeitung — 102 (2007), S. 319–320 (Gerbern S. Oegema)
In: www.literatur-report.de — Www.literatur-report.de (Nr.5-II/Mai 2004)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.128 (2003), H.10, Sp.1038ff (Dagmar Börner-Klein)