Law

Jürgen Bast, Armin von Bogdandy

Grundlagenteil und Verfassungskern der EU-Verträge

Zur Legitimität des neuen Konstitutionalismus des EuGH

Section: Essays
JuristenZeitung (JZ)

Volume 79 () / Issue 4, pp. 115-125 (11)
Published 13.02.2024

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Bestimmungen des EUV mit prägnant verfassungsrechtlichem Gehalt haben in der Rechtsprechung des EuGH an Gewicht gewonnen. Der Beitrag konzipiert dieses Gewicht als materiellen Vorrang, dem interpretationsleitende Funktion für das Unionsprimärrecht zukommt, und zeigt, dass der neue Konstitutionalismus des EuGH von der Intention der Vertragsautoren getragen ist. Der Lissabonner Vertrag hat das zuvor heterogene Unionsprimärrecht verfassungsrechtlich konsolidiert, mit Grundlagenbestimmungen ausgestattet und mit einem Verfassungskern versehen, was eine prinzipienorientierte Auslegung im Sinne eines materiellen Vorrangs nahelegt. Es greift daher zu kurz, die wachsende Bedeutung des Art. 2 EUV allein mit Blick auf die Gewährleistung rechtsstaatlicher Strukturen in den Mitgliedstaaten zu verstehen und zu bewerten.
Authors/Editors

Jürgen Bast Studium der Soziologie und Rechtswissenschaft in Frankfurt am Main; 2005 Promotion zum Dr. jur.; 2010 Habilitation; 2012 Professor für Völker- und Europarecht an der Radboud University Nijmegen; seit 2013 Professor für Öffentliches Recht an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

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