Theologie

Traugott Koch

Johann Habermanns »Betbüchlein« im Zusammenhang seiner Theologie

Eine Studie zur Gebetsliteratur und zur Theologie des Luthertums im 16. Jahrhundert

129,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147499-6
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Dem Gebetsverständnis Luthers folgend, verfaßte der Theologe Johann Habermann ein Gebetbuch für alle Tage der Woche und alle anstehenden Nöte der Christenheit. Traugott Koch ordnet dieses in die Geschichte der Gebetsliteratur seit dem Mittelalter und in das gesamte theologische Werk Habermanns ein, intepretiert es und weist den Plagiat-Vorwurf gegen Habermann zurück.
Das 1567 erschienene Gebetbuch Johann Habermanns war bis nach dem ersten Weltkrieg das meistgelesene und in viele Sprachen übersetzte evangelische Gebetbuch. Das Interesse daran brach dann plötzlich ab, weil es im Ruf stand, nur ein Plagiat einer jesuitischen Schrift zu sein.
Traugott Koch widerlegt dieses Vorurteil mit der vorliegenden Studie. Er legt dar, daß bereits das Mittelalter die Bemühung kennt, den Laien und Nichtgelehrten das Beten als den Vollzug des Christseins nahe zu bringen. Sodann erörtert er ausführlich Luthers reformatorisches Verständnis des Gebets und ordnet diesem Verständnis das Gebetbuch Habermanns zu. Um dessen genuin lutherischen Charakter aufzuweisen, untersucht und interpretiert Traugott Koch das gesamte Werk Habermanns und insbesondere seine Predigtbände oder 'Postillen'.
Inhaltsübersicht
I. Die mittelalterliche Tradition
Die Anfänge des 'Stundengebets' und der mittelalterlichen Gebetsliteratur – Das Entstehen einer meditativen Andachts- und Gebetsliteratur – Die Horen- oder Stundenbücher – Die Werke mit dem Titel: »Hortulus animae« – Die frömmigkeits-geschichtliche Situation im Ausgang des Mittelalters
II. Luthers reformatorisches Verständnis des Gebets
Die Predigt über das Gebet aus dem Jahre 1516 – »Die sieben Bußpsalmen mit deutscher Auslegung« – »Auslegung deutsch des Vaterunser« – »Orationis verae conditiones« – »in Sermon von dem Gebet und Procession in der Karwoche« – »Eine kurze Form, das Paternoster zu verstehen und zu beten"«- »Eine kurze und gute Auslegung des Vaterunser vor sich und hinter sich« – »Sermon von den guten Werken« – Zwei Wochenpredigten – Predigten – »Großer Katechismus« – Das Beten im Namen Christi in Predigten – Die Gebetserhörung als Problem nach der Genesis-Vorlesung – Die Anleitung zum rechten Beten in der Schrift: »Eine einfältige Weise zu beten für einen guten Freund« – Das Gebet in der »Hauspostille« – Ein Rückblick
III. Johann Habermann
Der zeitgeschichtliche Zusammenhang oder die Voraussetzungen – Leben und Werke J. Habermanns (Avenarius) – Die Werke zur Hebraistik – »Christliches Gebet« oder » Betbüchlein«- Das »Trostbüchlein« – Die Schrift »Leben Christi« als eine Folge von Gebeten – Die Passions-Auslegung – Die »Postilla«
I. Anhang: Petrus Michaelis, oder Brillmacher, S.J. und sein Gebetbuch
II. Anhang: Übereinstimmung oder gar Abhängigkeit zwischen P. Michaelis' und J. Habermanns Gebetbuch?
Personen

Traugott Koch (1937–2015) Studium der Ev. Theologie in Tübingen, Heidelberg, Zürich und Wuppertal; 1961–69 wiss. Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie in Mainz und München; 1964 Promotion; 1970 Habilitation; 1971–75 Professor für Grundfragen der Ev. Theologie an der Universität Regensburg; 1975–2002 Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Sozialethik an der Universität Hamburg; 1982 Ordination zum Pastor der Nordelbischen Kirche.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — Bd.41 (2002), S.97f
In: Church History and Rel. Culture — Vol.82 (2002), H.2, S. 408ff (S.C. Karant-Nunn)
In: Lutherische Beiträge — Jg.10 (2005), H.4, S. 256ff (Armin Wenz)
In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — Jg.82 (2002), H.3, S. 371f (M. Arnold)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.128 (2003), H.2, Sp.186ff (Alexander Bitzel)