Altertumswissenschaft
Meister, Jünger, Rebellen
Nachfolge und Widerspruch (akolouthesis und enantiōsis) im Spiegel der Zeiten
Herausgegeben von Oliver Ehlen, Roderich Kirchner, Judith Steiniger und Christian Tornau
ca. 75,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
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Festeinband
ISBN 978-3-16-162623-4
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Ausbildung und Aufrechterhaltung einer Tradition geschehen oft in Auseinandersetzung mit geistigen Vorgängern. Ein solcher kreativer Umgang kann einerseits affirmativ-weiterentwickelnd erfolgen, andererseits in kritischer Distanz oder sogar negierend. Im vorliegenden Band werden exemplarische Studien zum Spannungsfeld von 'Nachfolge' und 'Widerspruch' (akolouthēsis und enantiōsis) versammelt, auf dem sich derartige Prozesse abspielen. In drei Fallgruppen werden der Umgang mit Vorgängerfiguren bei Literaten, Politikern und Juristen der römischen Republik und Kaiserzeit, Nachfolgemodelle im antiken Christentum und textliche Muster und ihre Ausgestaltung in Mittelalter, Humanismus und Aufklärung untersucht; der Band schließt mit einem Ausblick auf eine poetische Form von Nachfolge im 20. Jahrhundert.
1. Zur Etablierung von Autorität: Der Umgang mit Vorgängerfiguren bei Literaten, Politikern und Juristen der römischen Republik und Kaiserzeit
Christian Eobaldt Traditionslinien der Eschatologie bei Cicero (Cato Maior de senectute, De re publica und Laelius de amicitia) – Timo Stickler Oktavian und Sextus Pompeius – Sohnschaft als propagandistisches Distinktionsmerkmal – Roderich Kirchner Ohne Traktat keine Schüler – Bemerkungen zum Ersten Brief an Ammaeus des Dionys von Halikarnass – Jan Dirk Harke Die versteckte Demontage eines großen Vorgängers. Ulpian und Sabinus zur Fundunterschlagung
2. Jüngerinnen, Prediger, Kommentatoren: Nachfolgemodelle im antiken Christentum
Karl-Wilhelm Niebuhr Frauen in der Nachfolge Jesu? Anfragen an eine häufig vertretene Sicht – Christian Tornau Iste Iohannes. Der kanonische Autor als Leitbild und als Gegenüber in Augustins De epistula Iohannis ad Parthos sermones decem – Matthias Perkams Das Verhältnis von Logik und Philosophie in antiken lateinischen und syrischen Aristoteles-Erklärungen – Katharina Bracht Ein Text – zwei Autoren. Zur Originalität heteronomer Texte in der Spätantike
3. Textliche Muster und ihre Ausgestaltung in Mittelalter, Humanismus und Aufklärung
Oliver Ehlen Der verschwiegene Meister? Zum Verhältnis der Kreuzgedichte von Venantius Fortunatus und Hrabanus Maurus – Achim und Judith Hack Quellen, Bäche, Pfützen. Martin Luther als Schüler des Hieronymus? – Nils Nestler Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation: Grotius' Beitrag zu den ciceronianischen Aratea – Judith Steiniger Germaniae lumen. Der Straßburger Humanist Johannes Sturm als Musterbeispiel für den Jenenser Gelehrten Friedrich Andreas Hallbauer
4. Poetische Nachfolge im 20. Jahrhundert – ein Ausblick
Beate Klein Zwischen Erinnern und Neuschaffen: »Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.« Ein poetisches Gespräch zwischen Ovid und Rilke
Inhaltsübersicht
Rainer Thiel Zum Geleit – Christian Tornau, Oliver Ehlen, Roderich Kirchner und Judith Steiniger Einführung1. Zur Etablierung von Autorität: Der Umgang mit Vorgängerfiguren bei Literaten, Politikern und Juristen der römischen Republik und Kaiserzeit
Christian Eobaldt Traditionslinien der Eschatologie bei Cicero (Cato Maior de senectute, De re publica und Laelius de amicitia) – Timo Stickler Oktavian und Sextus Pompeius – Sohnschaft als propagandistisches Distinktionsmerkmal – Roderich Kirchner Ohne Traktat keine Schüler – Bemerkungen zum Ersten Brief an Ammaeus des Dionys von Halikarnass – Jan Dirk Harke Die versteckte Demontage eines großen Vorgängers. Ulpian und Sabinus zur Fundunterschlagung
2. Jüngerinnen, Prediger, Kommentatoren: Nachfolgemodelle im antiken Christentum
Karl-Wilhelm Niebuhr Frauen in der Nachfolge Jesu? Anfragen an eine häufig vertretene Sicht – Christian Tornau Iste Iohannes. Der kanonische Autor als Leitbild und als Gegenüber in Augustins De epistula Iohannis ad Parthos sermones decem – Matthias Perkams Das Verhältnis von Logik und Philosophie in antiken lateinischen und syrischen Aristoteles-Erklärungen – Katharina Bracht Ein Text – zwei Autoren. Zur Originalität heteronomer Texte in der Spätantike
3. Textliche Muster und ihre Ausgestaltung in Mittelalter, Humanismus und Aufklärung
Oliver Ehlen Der verschwiegene Meister? Zum Verhältnis der Kreuzgedichte von Venantius Fortunatus und Hrabanus Maurus – Achim und Judith Hack Quellen, Bäche, Pfützen. Martin Luther als Schüler des Hieronymus? – Nils Nestler Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation: Grotius' Beitrag zu den ciceronianischen Aratea – Judith Steiniger Germaniae lumen. Der Straßburger Humanist Johannes Sturm als Musterbeispiel für den Jenenser Gelehrten Friedrich Andreas Hallbauer
4. Poetische Nachfolge im 20. Jahrhundert – ein Ausblick
Beate Klein Zwischen Erinnern und Neuschaffen: »Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.« Ein poetisches Gespräch zwischen Ovid und Rilke