Law

Gerhard Werle, Moritz Vormbaum

Afrika und der Internationale Strafgerichtshof

Section: Essays
JuristenZeitung (JZ)

Volume 70 () / Issue 12, pp. 581-588 (8)

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Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) sieht sich seit einiger Zeit mit scharfer Kritik der Afrikanischen Union (AU) konfrontiert, die dem Gerichtshof unter anderem eine selektive Strafverfolgung zu Lasten afrikanischer Staaten vorwirft. Der Beitrag analysiert, ob und inwieweit diese Kritik gerechtfertigt ist. Zudem befasst er sich mit der Initiative der Afrikanischen Union, am AU-Gerichtshof Strafkammern zur Verfolgung in Afrika begangener internationaler Verbrechen (»international crimes«) einzurichten. Das zu diesem Zweck verabschiedete Ergänzungsprotokoll sowie das diesem beigefügte erweiterte Statut des Gerichtshofs beinhalten positive Ansätze, die zu einer Weiterentwicklung des Völkerstrafrechts und des transnationalen Strafrechts beitragen könnten. Kritisch zu bewerten ist dagegen vor allem die weitreichende Immunitätsklausel des Statuts.
Authors/Editors

Gerhard Werle Geboren 1952; Studium der Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft; 1980 Promotion; 1988 Habilitation; Inhaber des Lehrstuhls für deutsches und internationales Strafrecht, Strafprozessrecht und Juristische Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin; Direktor des African-German Research Network for Transnational Criminal Justice; Honorarprofessor an der North-West University of Political Science and Law, Xi'an, China; zahlreiche Gastprofessuren weltweit, u.a. an der Columbia Law School (New York), der Kansai University (Osaka), der University of Sydney, der University of Cape Town und der University of the Western Cape.

Moritz Vormbaum ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Internationales Strafrecht an der Universität Münster.