Eric Eve 
 Memory, Orality and the Synoptic Problem
 Section: Articles 
    Published 09.07.2018 
 including VAT
 -  article PDF
- available
-   10.1628/186870315X14404160894974
 Summary 
  Authors/Editors 
  Reviews 
  Summary 
 Diskussionen des synoptischen Problems berufen sich oft auf »mündliche Tradition« als Erklärungsmodell, ohne angemessen darauf zu achten, wie mündliche Überlieferung tatsächlich funktioniert. Es ist hilfreich, mündliche Tradition in ihrem Zusammenhang mit Erinnerungsprozessen zu betrachten. Dieser Artikel gibt zunächst einen Überblick über einige Aspekte der Gedächtnisforschung, die für das Neue Testament von Belang sind, insbesondere für Fragen der mündlichen Tradition im Unterschied zu oral history oder anderen weniger formellen Arten mündlicher Kommunikation. Die Ergebnisse dieser Überlegungen werden anschließend auf drei Punkte des synoptischen Problems angewendet, bei denen mündliche Überlieferung zur Erklärung herangezogen wird: Abweichungen bei synoptischen Parallelen, minor agreements, und das Phänomen der wechselnden Priorität zwischen Mt und Lk. Es wird argumentiert, dass der Rückbezug auf mündliche Tradition als Erklärungsmodell nicht generell unangebracht ist, dass dabei allerdings eine gewisse Vorsicht geboten ist, weil es keineswegs immer die Standpunkte stützen kann, die es unterstützen soll.
