Max Weber (1864-1920), world-famous theorist of western capitalism and rationalism, descended from wealthy Anglo-German merchant families. His family history as been largely unexplored, although it has influenced his worldview and work significantly.
Guenther Roth deals with four generations within the framework of the tensions between cosmopolitanism and nationalism, whereby Weber himself appears as a 'cosmopolitan nationalist'. Related themes are the tensions between Jewish integration and antisemitism, female emancipation and male dominance, migration and exile, and religious and secular world views. Utilizing largely unknown or ignored English and German sources, the author traces the international business careers of the Souchay and Weber families and the national political careers of Weber's father and other relatives. Special attention is given to the women, whose roles as dutiful wives and daughters but also as early feminists are recovered through their letters.
Max Weber (1864-1920), world-famous theorist of western capitalism and rationalism, descended from wealthy Anglo-German merchant families. His family history as been largely unexplored, although it has influenced his worldview and work significantly.
Guenther Roth deals with four generations within the framework of the tensions between cosmopolitanism and nationalism, whereby Weber himself appears as a 'cosmopolitan nationalist'. Related themes are the tensions between Jewish integration and antisemitism, female emancipation and male dominance, migration and exile, and religious and secular world views. Utilizing largely unknown or ignored English and German sources, the author traces the international business careers of the Souchay and Weber families and the national political careers of Weber's father and other relatives. Special attention is given to the women, whose roles as dutiful wives and daughters but also as early feminists are recovered through their letters.
Table of contents:
EinleitungZur Quellenlage - Archivquellen - Zur Zitier- und Schreibweise - Hinweis auf Vorarbeiten
I. Max Weber zwischen Kosmopolitismus und Nationalismus1. Kosmopolitische Bourgeoisie und Weltwirtschaft - 2. Kosmopolitischer Nationalismus und anglophiler Liberalismus - 3. Nationale Rivalitäten: Vom pazifistischen zum imperialistischen Kaptialismus - 4. Multiethischer Kapitalismus und nationalpolitischer Ethnozentrismus - Exkurs: Der kriegsbedingte Niedergang des liberalen Kapitalismus und der Aufstieg des interventionistischen »Wirtschaftsstaates«
II. Der Familienkapitalismus der Souchays: Von Frankfurt nach Manchester und London1. Carl Cornelius Souchay und die Gründergeneration - Exkurs: Lujo Brentano contra Max Weber - der Frankfurter »Geist des Kapitalismus« - 2. Eine verwandtschaftlich komplizierte Geschäftsgeschichte - 3. Die erste Generation der Beneckes: Wilhelm und Friedrich - 4. Höhepunkt: Die zweite Generation der Souchays, Beneckes und Schuncks - 5. Antwerpener Welthandel: die Bunges und Fallensteins
III. Das Frankfurter Fahrtor: Eingang und Ausgang der FamilieIV. Kosmopolitische Familienmobilität1. Langzeitaufenthalt und dauernde Niederlassung - 2. Die englische Familienverbindung der Beneckes und Souchays - 3. Von einfachen Wohnverhältnissen zu aufwendigem Lebensstil - 4. Benecke-Hausmusik und Felix Mendelssohn Bartholdy - 5. Karitative, kulturelle und wissenschaftliche Aktivitäten in Manchester und Umgebung - 6. Heiratsvermittlungen oder wie Emilie Souchay in Manchester hätte »hängenbleiben« können - 7. Nachwuchsprobleme - 8. Altersresidenz und Landsitze - 9. Jean Souchays Denkmal: Schloss Eckberg in Dresden-Loschwitz
V. Eduard Souchay zwischen Frankfurter Freistaat und deutschem Nationalstaat1. Nationale Gesinnung durch die Heidelberger Studentenzeit - 2. Handelsrechtliche Anwaltspraxis und Ämter ohne Gewaltenteilung - 3. Zoll- und Eisenbahndiplomatie - 4. Der nationale Verfassungskampf 1848-1850 - 5. Der Kampf umd die Frankfurter Freistaatsverfassung 1848-1857 - 6. Für friedliche nationale Einigung, gegen Bismarcks Gewaltlösung
VI. Heidelberger Geschichten1. Heidelberg als Wahlheimat - 2. Zur ambivalenten Fallensteinbiographie von Georg Gottfried Gervinus - 3. Emilie Souchay über ihre Heirat mit Georg Friedrich Fallenstein
VII. Junge Paare, frühe Hoffnungen1. Ida Fallenstein und Hermann Baumgarten - 2. Zwischenakt: Gervinus und Helene Fallenstein - der katastrophale Umschlag einer erzieherischen Beziehung - 3. Helene Fallenstein und Max Weber senior - Exkurs: Der Geist des Bielefelder Kapitalismus
VIII. Religiöse Familienkonstellationen1. C.C. Souchay und seine Töchter Henriette und Emilie - 2. Ida und Helene Fallenstein: Kindheitsreligiosität, frühe Zweifel und positiver Glaube - 3. Das religiöse Verständnis des Kindersterbens und der Jenseitsglaube - 4. Angelsächsische religiöse Einflüsse
IX. Familien- und Freundeskonflikte über die deutsche Vereinigung1. Hermann Baumgartens Affirmation der Bismarckschen Realpolitik 1866 - 2. Badische Querelen - 3. Die ambivalenten Reaktionen der Frauen auf den Familienkonflikt - 4. Eduard Fallensteins Soldatentod im Krieg 1870/71
X. Auf verlorenem Posten in Strassburg1. Hermann Baumgartens altdeutsche Nostalgie und Utopie - 2. Ida Baumgartens Empathie mit dem Elsass - 3. Max Weber jun. als Soldat im Elsass
XI. Die Solidarität der Fallensteingeschwister1. Schwesternsolidarität gegen Männerherrschaft - 2. Vermögensverhältnisse und -konflikte - 3. Bürgerliche Bildung und Kulturarmut: Die verwaisten »Kolonialkinder« Emily, Frank und Laura Fallenstein
XII. Max Weber senior: Politik als Beruf1. Studienzeit und erste politische Betätigung in Berlin (1856-1862) - 2. Stadtrat in Erfurt 1862-1868 - 3. Stadtrat in Berlin 1869-1893 - 4. Der Parlamentarier Max Weber sen. - 5. Parlamentsalltag und besondere Anliegen
XIII. Antisemitismus und ambivalentes Zusammenleben1. F.G. Fallensteins antijüdischer Nationalismus - 2. Eduard Souchay als Frankfurter »Judenkommissar« und privat - 3. Fritz Schlemmer, Tutor der englischen Rothschildsöhne - 4. Jüdische und antisemitische Freunde und Bekannte im Weberkreis - Exkurs: War Max Weber jun. ein »philosemitischer Antisemit«?
XIV. Amerika- und Englandorientierung: wirtschaftlich und ideell1. Eisenbahnkapitalismus, deutsch und amerikanisch - 2. Sozialreform und Imperialismus, englisch und deutsch
XV. Villa Helene: Die Charlottenburger Familiendynamik1. »Der Zug nach dem Westen« - 2. Helene Webers Kampf um positives Christentum und Karitas - 3. Otto Baumgartens Beurteilung der Familienspannungen - 4. Reichtum im Haus, Armut vor der Tür - 5. Berliner Geselligkeit - 6. Helenes monarchische Gesinnung und Bismarckkritik - 7. Helenes sozialpolitische und kirchenpolitische Interessen - 8. Die Familienkatastrophe von 1897 - 9. Das sozialpolitische Engagement von Helene Weber und Ida Baumgarten in ihrer Witwenzeit
XVI. Marianne Schnitger und Max Weber1. Frühzeit - 2. Vermögensverhältnisse und Heiratsvertrag - 3. Die Londoner Hochzeitsreise 1893 und die Schottlandreise 1895
XVII. Marianne Weber und ihr Kreis1. Biographische Genres: Verehrende Ehefrauen und pietätvolle Töchter - 2. Marianne Webers frühes Engagement für die Rechte der Frau - 3. Konflikte in der Frauenbewegung über ökonomische und sexuelle Emanzipation - 4. Der Erste Weltkrieg: Frauen und Nationalismus - 5. Die Weimarer Jahre: Hüterin des Erbes und persönliche Loslösung - 6. Nazizeit: Resistenz, Persistenz, Kollaboration - 7. Nachkriegszeit: die Erbschaft des liberalen Nationalismus
Anhang1. Verwandtschaftstafeln - 2. Firmengeschichte im Überblick - 3. Vermögensverhältnisse - 4. Ratschläge und Praktiken - 5. Cécile Mendelssohn Bartholdy über eine Sitzung der Frankfurter Nationalversammlung im Frühjahr 1848 - 6. »Heidelberger Geschichten« - 7. Gervinus und Helene Fallenstein - 8. Ida Baumgartens Abrechnung mit Max Weber sen. - 9. Sozialpolitisches Engagement - 10. Marianne Schnitger und Max Weber - 11. Helene Webers schottische Reiseschilderung 1872
Bildnachweis - Personenregister