Philosophie

Jens Halfwassen

Auf den Spuren des Einen

Studien zur Metaphysik und ihrer Geschichte

2015. X, 388 Seiten.

Collegium Metaphysicum 14

139,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-154163-6
lieferbar
Wie verhält sich die Absolutheit des Einen zur bipolaren Begründung der Seinsstruktur durch Einheit und Vielheit in Platons ungeschriebener Prinzipienlehre? Jens Halfwassen wirft einen neuen Blick auf die Metaphysik und ihre Geschichte und zeigt die Aktualität der Antworten des Platonismus auf die großen Fragen der Metaphysik nach dem Grund der Welt, dem Absoluten und dem Wesen des Geistes und der Freiheit.
Jens Halfwassen wirft einen neuen Blick auf die Metaphysik und ihre Geschichte. Im Zentrum seiner Untersuchung steht die These, daß die Metaphysik des Einen, die von Platon grundgelegt wurde und den Neuplatonismus von Plotin bis Nikolaus von Kues bestimmt, sowohl die Grundgestalt europäischer Metaphysik ist als auch ihre systematisch unüberbotene Vollendungsform darstellt. Diese ist in der Lage, andere Metaphysiktypen in sich zu integrieren und im Hegelschen Sinne aufzuheben, namentlich die vorsokratische Ursprungsmetaphysik, die Ontologie und die Geistmetaphysik. Der Autor analysiert ausführlich die begriffliche Struktur der Metaphysik des Einen bei Platon, er arbeitet den Gedanken der absoluten Transzendenz des Absoluten und seiner Auslegung durch eine negative Theologie als den Grundgedanken Platons heraus und beantwortet die Frage, wie sich die Absolutheit des Einen zur bipolaren Begründung der Seinsstruktur durch Einheit und Vielheit in Platons ungeschriebener Prinzipienlehre verhält. Zudem behandelt Jens Halfwassen wesentliche Stationen der Wirkungsgeschichte der Metaphysik des Einen bei Speusipp, Plotin, Jamblich, Proklos, Ps.-Dionysius Areopagita, Nikolaus von Kues, Hegel und Schelling. Und er plädiert energisch für die Aktualität dieser Metaphysik und verknüpft deren historische Einsichten mit aktuellen Problemen der Metaphysik, vor allem mit den Fragen nach der grundlegenden Struktur metaphysischen Denkens, nach dem Absoluten und seiner Transzendenz sowie einem philosophisch vertretbaren Begriff von Gott.
Inhaltsübersicht
Einleitung

I. Profile der Metaphysik
Was ist Metaphysik in Vollendung? – Metaphysik und Transzendenz – Jenseits von Sein und Nichtsein: Wie kann man für Transzendenz argumentieren? – Gott im Denken – Die Unverwüstlichkeit der Metaphysik

II. Platons Metaphysik des Einen
Platons Metaphysik des Einen – Platons unbestimmte Zweiheit – Monismus und Dualismus in Platons Prinzipienlehre – Plotins Interpretation der Prinzipientheorie Platons – Proklos über die Transzendenz des Einen bei Platon – Speusipp und die metaphysische Deutung von Platons Parmenides – Speusipp und die Unendlichkeit des Einen

III. Geschichtliche Entfaltungen
Aufwachen zu sich selbst: Plotins Begriff der Einsicht – Schönheit und Bild im Neuplatonismus – Das Eine als Einheit und Dreiheit: Zur Prinzipienlehre Jamblichs – Wie rational kann die Rede vom Absoluten sein? Zu den Grenzen des Widerspruchsprinzips bei Dionysius Areopagita und im antiken Platonismus – Nikolaus von Kues über das Begreifen des Unbegreiflichen – Hegel und die negative Theologie – Freiheit als Transzendenz. Zur Freiheit des Absoluten bei Schelling und Plotin
Personen

Jens Halfwassen (1958–2020) Studium der Philosophie, Geschichte, Altertumskunde und Pädagogik; 1989 Promotion; 1995 Habilitation; 1997–99 Heisenberg-Professor der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit 1999 Ordinarius für Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; seit 2012 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Gründungsmitglied der Academia Platonica Septima Monasteriensis; 2014 Ehrendoktor der Universität Athen.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Philosophische Rundschau — 69 (2022), S. 344–362 (Thomas Alexander Szlezák)