Judaistik

Die Autoren dieses Bandes fordern und erproben eine neue Perspektive auf die Gleichnisse Jesu, indem sie diese als Mittel zur Überzeugung und nicht nur als informative Geschichten betrachten. Sie untersuchen, wie diese Gleichnisse das Publikum emotional und intellektuell ansprachen und in ihrem ursprünglichen jüdischen und griechischen kulturellen Kontext nicht primär (be-)lehren, sondern überzeugen wollten.

Volker Henning Drecoll kontextualisiert Basilius' Homilien zum Hexaemeron im exegetischen Diskurs über Genesis 1 in der Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. Basilius wurde eher von diesem Diskurs als von Origenes beeinflusst. Der oft angenommene »Origenismus« des Basilius wird hinterfragt und mit dem seines Bruders Gregor von Nyssa kontrastiert.

Was geschieht mit dem unbußfertigen Sünder? Die Hebräische Bibel verhängt kārēt / »Abschneidung«. Donald J. Wolds semantische Feldanalyse der hebräischen, griechischen, Qumran- und rabbinischen Quellen zeigt, dass kārēt als Fluch, der dem hochmütigen Sünder das ewige Leben verweigert, allein von Gott vollstreckt wird.

Die Vielfalt der bekannten JHWH-Namen und die Tatsache, dass es keine spezifische JHWH-Ikonographie gibt, führt zu der These, dass es vor dem Exil unterschiedliche Ursprünge JHWHs und regionale Erscheinungsformen dieses Gottes gab. Der polyjahwistische und polyikonographische Ansatz zum Jahwismus führt zu einem Mosaik regional unterschiedlicher, religiös inhomogener Cluster, die erst in der nachexilischen Zeit von judäischen und samarischen Auslegungsinstanzen miteinander harmonisiert wurden.