Rechtswissenschaft

Michael Labahn

Offenbarung in Zeichen und Wort

Untersuchungen zur Vorgeschichte von Joh 6,1–25a und seine Rezeption in der Brotrede

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2000. XII, 358 Seiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2. Reihe 117

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ISBN 978-3-16-157390-3
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Welche Rolle spielen die Erzählungen von der Speisung der Fünftausend und dem Seewandel Jesu für die Brotrede? Michael Labahn untersucht die Wundergeschichten anhand unterschiedlicher historischer, literarischer und kompositioneller Interpretationsrichtungen.
Joh 6 stellt einen Höhepunkt und die Zusammenfassung der Theologie des vierten Evangeliums dar. Michael Labahn widmet sich den beiden einleitenden Wundergeschichten, der Speisung der 5000 und dem Seewandel Jesu. Er untersucht die Rolle dieses erzählerischen Abschnitts als Einleitung der Brotrede und stellt fest, daß die Wundersequenz als eine Art Präludium der Brotrede verstanden werden kann. Mit Hilfe religionsgeschichtlicher Parallelen beleuchtet er diese Eingangssequenz, in der Jesus in der Vollmacht Gottes wirkt und mit der er die Welt vor die Alternative von Glaube oder Unglaube stellt. Aufgrund der subtilen Verklammerung von Speisung und Brotrede kann man in der Brotrede eine Inszenierung des Brotwunders als johanneisches Zeichen sehen. Die Brotrede entfaltet als ein kommunikativer Akt das Speisungswunder so, wie es jemand sehen sollte, der die Speisung als Zeichen des Gottessohnes gesehen und verstanden hat. Der Erzähler greift auf eine Erzählung seiner Gemeindetradition zurück, die Michael Labahn auf der Grundlage einer Analyse der narrativen Struktur ermittelt. Die Wurzel dieser Erzählung kann letztlich bis zum synoptischen Erzähltext zurückverfolgt werden, der seinerseits durch den Osterglauben und die Erinnerung an die Speisegemeinschaften Jesu mit sozialen und religiösen Außenseitern geprägt ist. Als Erklärung der Verbindung der erzählerischen Differenzen wird das Phänomen der sekundären Oralität herangezogen. So läßt sich eine Geschichte sukzessiver Nacherzählungen der Erzählfolge von Speisung und Seewandel erkennen.
Personen

Michael Labahn Born 1964; Dr. theol. from the Faculty of Theology at the Georg-August-University, Göttingen; since 2009 Associate Professor (Privatdozent) at the Martin-Luther-University, Halle-Wittenberg; since 2010 minister of the Protestant church of Anhalt; 2012/13 External Research Collaborator of the North-West-University South Africa, Potchefstroom Campus.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Recherches de Science Religieuse (RSR) — Jg. 89 (2001), H.4, S. 566
In: New Testament Abstracts — Jg. 44, (2000), Nr. 3, S. 583ff.
In: Journal of Theological Studies — Jg.53 (2002), H.1, S.215ff (Peder Borgen)
In: Theologie und Glaube — Jg.90 (2000), H.4 (Annegret Meyer)
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 2001, H.2, S. 271f. (Dr. K.Scholtissek)
In: Religious Studies Review — Jg.27 (2001) Nr.3, S. 296 (D. Moody Smith)
In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — 2001, H.4, S. 456f (Ch.Grappe)
In: Studien zum NT und seiner Umwelt — 27 (2002), S. 227ff (A. Fuchs)
In: Theologische Beiträge — Jg.33 (2002), H.3, S. 165f (Dr. Frenschkowski)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg. 126 (2001), H.12, S. 1269ff (Konrad Haldimann)
In: Theologische Rundschau — 82 (2017), S. 113–154 (Udo Schnelle)