Rechtswissenschaft

Fabian Kratzlmeier

Vorverlagerte Zuständigkeitskonflikte in einer globalisierten Welt – gerichtliches Prozessführungsverbot dank deliktisch rezipiertem Justizgewähranspruch?

OLG Hamm, Urteil v. 2. 5. 2023 – 9 W 15/23 (Leitsatz d. Red.)

Rubrik: Anmerkung: Internationales Zivilprozessrecht
JuristenZeitung (JZ)

Jahrgang 78 () / Heft 20, S. 931-936 (6)
Publiziert 16.10.2023

7,20 € inkl. gesetzl. MwSt.
Artikel PDF
DOI: 10.1628/jz-2023-0296
Wie sollen deutsche Gerichte reagieren, wenn vor einem ausländischen Forum der Erlass einer sogenannten Anti-Suit-Injunction beantragt wird, mit der dem Kläger die Fortführung des hiesigen Verfahrens verboten werden soll? Mit dieser Frage sah sich jüngst das OLG Hamm konfrontiert – und entschied sich für den »Präventivschlag«: Gestützt auf den Justizgewähranspruch als sonstiges Recht bzw. Schutzgesetz erließ es im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes eine sogenannte Anti-Anti-Suit-Injunction und untersagte damit seinerseits die Erwirkung des (ausländischen) Prozessführungsverbots. Fabian Kratzlmeier ordnet das Judikat in die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet des IZVR ein und legt die dogmatischen Defizite der Entscheidung offen.
Personen

Fabian Kratzlmeier Geboren 1994; Studium der Rechtswissenschaften in München, Montréal und Regensburg; 2017 Erste Juristische Prüfung; juristischer Vorbereitungsdienst in Regensburg und London; 2019 Zweite Juristische Staatsprüfung; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht der Universität Regensburg; LL.M.-Graduiertenstudium an der University of Chicago; 2022 Promotion (Regensburg); wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und öffentliche Finanzen.